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Fleckeby: Kirchengemeinde Kosel kündigt den Vertrag für das JUZ zum 30. Juni / Jugendarbeit soll fortgesetzt werden

Euphorie im Sommer war groß. Mit tatkraeftiger Unterstuetzung zahlreicher Kinder und Jugendlicher ist das Jugendzentrum (JUZ) in der "Alten Post" renoviert und neu eingerichtet worden. Viele packten mit an, griffen zu Pinsel und Farbe, schleppten Möbel und verhalfen dem gut 200 Quadratmeter großen Gebäude zu neuem Glanz. Doch ein halbes Jahr später ist die Ernüchterung groß. "Wir haben den Mietvertrag zum 30. Juni gekündigt", teilte die Kirchenvorstandsvorsitzende Christiane Zimmermann-Stock gestern in einem Pressegespräch mit.


Grund für die Entscheidung seien neben den hohen Kosten - rund 8000 Euro kostet es die Kirchengemeinde Kosel jährlich - auch die seit den Sommerferien geringen Besucherzahlen im JUZ. Zwar konnte im vergangenen Jahr die Mietzahlung reduziert werden, die Finanzen der Kirche seien nun aber erschöpft. Und auch bei den Kindern und Jugendlichen scheint die Luft raus zu sein. "Zuletzt waren es einige ältere Jugendliche, 18- bis 20-Jährige, die sich hier trafen", berichtet Anke Nissen, Betreuerin im JUZ, die jüngeren blieben meist fern. Woran es lag? "Viele Kinder und Jugendliche kommen erst spät nach der Schule nach Hause", sagt Anke Nissen und natürlich gebe es auch noch andere Angebote in den Dörfern. "Wir haben viel versucht", betont sie. Einen Flohmarkt hätte es beispielsweise gegeben oder eine Party nach der Neugestaltung. Es half nichts, so dass das JUZ nach 15 Jahren im Sommer seine Türen schließen muss.

"Dennoch ist das JUZ eine Erfolgsgeschichte", betont Pastor Hans Baron, der noch einmal den ehrenamtlichen Betreuerinnen dankt, aber auch den politischen Gemeinden Fleckeby, Güby und Hummelfeld, die ihren finanziellen Beitrag - rund 9200 Euro - für den Jugendtreff der Kirchengemeinde geleistet haben. Auch Spenden hätte es immer wieder für das Projekt gegeben. Aber, so betont Baron: "Diese Art von Jugendarbeit können wir uns nicht mehr leisten."

Wie geht's weiter? Die Jugendarbeit müsse auf andere Beine gestellt werden, das ist sicher. Pastor Baron hofft, dass über die Konfirmandenarbeit ein neuer Anfang möglich wird. So werden für das Konfi-Camp im Sommer so genannte Teamer ausgebildet. Gute Erfahrungen damit seien bereits in Rendsburg gemacht worden, bestätigt Inga Hehnen vom Kirchenkreis. Die Jugendlichen übernehmen früh Verantwortung, sind bei Freizeiten und anderen Veranstaltungen dabei. Ein Vorbereitungswochenende für die Teamer ist im März geplant. Ihre Kontakte könnten dabei helfen, die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde wieder aufzubauen.

Ganz aufgeben möchte man aber den Wunsch nach einem festen Treffpunkt nicht. "Wer einen Raum zur Verfügung stellen könnte, kann sich melden", sagt Anke Nissen (04354/256).
 

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 27.04.2012

Quellenangabe und Copyright:
27.01.2012| Achim Messerschmidt| Eckernförder Zeitung, shz.de