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Der Ortsname Bohnert passt ähnlich wie der Ortsname Kosel nicht in den Rahmen der Ortsnamen durch jütische Besiedlung. Bohnert wird 1352 erstmals als Boner von der Vikarie des heiligen Kreuzes im Dom zu Schleswig erwähnt...

...und muss wohl auf das germanische Wort bon zurückzuführen sein. Zunächst bedeutet es blank oder weiß (wir kennen diese Wort noch vom Bohnern -blank reiben- des Fußbodens) aber BON kann auch im Sinne von FREI zu deuten sein (z.B. Belarussland, Weißrussland = FREI von Tartaren). 
Beim Ortsnamen Eschelsmark handelt es sich offensichtlich um eine Zone, die aus Eschenwald bestand und die Siedlungsgebiete der Jüten und Sachsen/Wenden trennte, denn siedlungsleere Zonen zwischen den Siedlungsgebieten verschiedener Völker wurden im Frühmittelalter als Mark bezeichnet. 

Bohnert gehörte im frühen Mittelalter zum Bischof bzw. Domkapitel Schleswig. Durch die Einnahmebücher des Schleswiger Bischofs erfahren wir zuerst etwas über seine Besitz- und Kulturgeschichte. 
1352 besaß die Vikarie des heil. Kreuzes im Dom zu Schleswig 2/12 Hufen in Bohnert, das ist die älteste Urkunde über das Dorf. 1463 waren es bereits 12 Hufen, eine davon gehörte vor 1540 zum Altar St. Johannes Evangelistä am Dom . Von dieser Hufe wissen wir, dass sie 1540 von Georgius Rughe an Heinrich Rantzau zu Eschelsmark verkauft wurde. 

Eschelsmark, später ein Gutsbezirk, damals aber noch ein Dorf südöstlich von Bohnert, gehörte 1512 der Familie Wonsfleth. Als Heinrich Rantzau dort einheiratete wurde der Landbesitz durch Zukauf von Bohnerter Hufen vergrößert. 1540, zum Zeitpunkt des Erwerbs der Hufe des Altars St. Johannes Evangelistä , waren bereits die anderen 11 Hufen im Eschelsmarker Besitz. Aus diesem Besitz bildete sich mit der Zeit ein adliges Gut mit Real-Privilegien in Gerichts- und Verwaltungssachen. Eschelsmark und Ornum waren zwei der 27 adligen Güter in Schwansen, während Kosel und Weseby beim Domkapitel Schleswig blieben.
Im Jahre 1686 waren in Bohnert, dem nun zu Eschelsmark gehörigen Dorfe, 12 Hufner, 5 Wurtsitzer, 4 Heuersleute. In den nächsten Jahrhunderten sind die Hufen im Wesentlichen bei Eschelsmark (das Dorf Bohnert gehörte alsbald zum Jurisdiktionsbereich des adligen Guts) geblieben. Drei wurden dem Gut Eschelsmark direkt einverleibt, eine Hufe wurde 1789 an das Gut Ornum verkauft. 

Milchwirtschaft wurde damals im großen Stil betrieben, man holte Holländer ins Land. Lundshof wurde die Holländerei des Gutes Eschelsmark. Als 1793 Friedrich August von Qualen für das Gut Eschelsmark die Leibeigenschaft aufhob, wurde gleichzeitig das Dorf Bohnert verkauft. So entstand aus den verbliebenen 8 Bohnerter Hufen, den Wurtsitzerstellen sowie der 1. Parzelle von Eschelsmark die Bohnerter Dorfflur . Mit der Aufhebung der Leibeigenschaft 1793 wurde ebenfalls die Feldgemeinschaft aufgelöst, im Ornumer Teil dauerte die Feldgemeinschaft allerdings bis 1899.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 08.12.2013