Gemeinde Kosel

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Gut besuchter Heimatabend mit interessanten Vorträgen und Erzählungen über die Geschichte der Gemeinde

Bereits zum 13. Mal hatte der ehemalige Bürgermeister und Begründer der Veranstaltung, Heinz Zimmermann-Stock, zum traditionellen Heimatabend eingeladen. Kein Stuhl blieb während des liebevoll arrangierten kulturellen Abends, der inhaltlich ganz auf Themen aus dem Gemeindeleben fokussiert war und mit bekannten Volksliedern und plattdeutschem Liedgut gerahmt war, leer.

Neben Plattdeutschem und heiteren Anekdoten ehemaliger Koseler gab es auch nachdenkliche Beiträge aus dem Gemeindeleben. Es sei viel geschrieben worden, wenn nicht sogar bei Adam und Eva angefangen wurde... Humoristisch und mit einem rhetorischen Augenzwinkern erinnerte Dr. Edith Grünauer, Vorsitzende der Dorfchronisten, an die jüngst veröffentliche Chronik der Gemeinde. Zusammen mit acht weiteren Referenten war Grünauer am Freitagabend vom CDU-Ortsverband eingeladen worden, um mit Beiträgen aus verschiedenen Bereichen des kulturellen und sozialen Lebens der Gemeinde zu unterhalten.

Das vielfältige Programm der Veranstaltung bot für jeden Geschmack etwas. Freunde des niederdeutschen Spracherbes kamen mit einer plattdeutschen Geschichte, erzählt von Irmgard Goos, und dem Beitrag der bekannten Opsteekfru ut Eckernför, „Stine“ - auch bekannt als Christel Fries - ebenso auf ihre Kosten, wie historisch und archäologisch interessierte Zuhörer durch Beiträge von unter anderem Ute Christiansen. Ein Sketch rundete das bunte Programm des Abends ab.

Heinz Bannick, der durch sein detailverliebtes Wissen um ehemalige Dorfarchitekturen, Bewohner und ihre zahlreichen Anekdoten nicht nur von den historischen Wanderungen durch die Gemeinde bekannt sein dürfte, erheiterte den Zuschauersaal mit seinem Beitrag aus dem Schülerleben des Asmus Peter Asmussen. Der junge Spross der alteingesessenen Koseler Dynastie Asmussen lebte im 19. Jahrhundert und tat sich, laut überlieferten Unterlagen, schon früh in seiner Schulkarriere als naturwissenschaftlich Interessierter hervor. Seine von Bannick lebhaft vorgetragenen und mit Witz kommentierten schriftlichen Abhandlungen zur Funktionsweise des menschlichen Körpers brachte Stimmung in den Saal. Bannick selbst konnte zuweilen kaum das eigene Lachen unterdrücken, wenn er Asmussens kurios-analytische Gedanken zum Beispiel über die Beschaffenheit der menschlichen Knochen verlas: „Einige (Knochen) sind voller Löcher, wie jene im Kopf, andere sind inwandig hohl.“

Jacobsens Beitrag vom Gemeindebesuch des Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1899 erheiterte ebenso das Publikum und brachte Licht ins Dunkle, wo der in alten Fotografieren der Gemeindechronik abgebildete Kaiserturm platziert gewesen sein muss und warum der ehemalige Missunder Fährmann Hans-Heinrich Thomsen aus Frust über den abgesagten Kaiserbesuch die Büste des Kaisers in das Fährhaus einmauern ließ.

Neben all den Beiträgen, die für heitere Stimmung im Publikum sorgten, berichtete Referent Marx Harder sichtlich berührt über die Unterstützung des Willkommenskreises für die zehn syrischen Neubürger der Gemeinde. Alle, die vor knapp einem Jahr zu der Gemeinde gestoßen waren, hätten sich einleben und einbringen können. Einzig der Familiennachzug einiger Neubürger bereitete Harder, seinen Kollegen und allen voran den betroffenen Schützlingen noch Sorgen.jlu

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 08.11.2016

Quellenangabe und Copyright:
07.11.2016 | JLu | Eckernförder Zeitung, shz.de