Gemeinde Kosel

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Die Gemeindevertretung Kosel stimmt dem Bebauungsplan Nr. 15 zu. Der geplante Bau einer Steinmole im Marina Hülsen sorgt für Diskussionen.

Das Bebauungsplangebiet Nr. 15 östlich des Schwansenweges und nördlich der Straße Breekstücken ist auf den Weg gebracht – am Mittwoch stimmte die Gemeindevertretung im Rahmen ihrer Sitzung im Koseler Hof dem Satzungsbeschluss und der abschließenden Ausbauplanung zu. Auch ein Name wurde für die neue Straße gefunden: Ab sofort lautet die Adresse zukünftiger Einwohner Rewerkoppel.

Die Namensgebung gestaltete sich weitaus schwieriger als die Zustimmung zu den notwendigen Formalitäten des B-Planes. Laut Empfehlung des Bauausschusses standen zwei Vorschläge zur Auswahl: Gärtnereiweg und Rewerkoppel. Zunächst fragte Bürgermeister Hartmut Keinberger (CDU) die Zustimmung für den Namen Gärtnereiweg ab. Das Ergebnis: sechs Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen, drei Enthaltungen. Die Gemeindevertreter reagierten etwas konsterniert, als Amtsdirektor Gunnar Bock die Abfrage in Bezug auf den Namen Rewerkoppel mit dem Hinweis, dass das Ergebnis ein Votum für den Gärtnereiweg ergeben habe, ablehnte. Es handele sich bei diesem Verfahren um eine Ja-Nein-Abstimmung, in der die Anwesenden sich klar positionieren müssten. „Enthaltungen zählen nicht“, so Bock.

Dr. Heinz Zimmermann-Stock (CDU) kritisierte, das „der Wille der Gemeinde durch dieses Verfahren nicht deutlich geworden ist“ und focht das Ergebnis an. Nachdem das Gremium Bürgermeister Keinberger, der für den Namen Gärtnerei gestimmt hatte, von einer zweiten Abstimmung überzeugt hatte, erfolgte diese. Das Ergebnis ergab sechs Ja- Stimmen und sieben Nein-Stimmen für den Gärtnereiweg sowie sieben Ja-Stimmen und sechs-Nein-Stimmen für die Rewerkoppel. Somit stand der Straßenname fest.

Der Betreiber des Sportboothafens Marina Hülsen im Ortsteil Bohnert plant die Errichtung einer Steinmole. Der Gemeindevertretung lag die Begründung für diesen Schritt vor – weitere Details fehlten. Grund für den Bau einer Steinmole ist die zunehmende Verlandung zwischen dem Bootssteg und dem Uferstreifen, die die Veränderung des Tiefgangs für die Boote und ein Erreichen der Bootsliegeplätze erschwert, heißt es in dem Schreiben. Die Genehmigung liege ausschließlich beim Kreis, die Gemeinde werde um ihr Einvernehmen gebeten, erklärte der Bürgermeister das Verfahren.

Ein einzelnes Wort in einer Beschlussvorlage sorgte in der Runde für Dikussionen. Der Vorlage „Der vorliegende Entwurf der geplanten Steinmole wird wohlwollend zur Kenntnis genommen“ mochten sich die Grünen nicht anschließen. „Wir wissen gar nicht, worüber wir abstimmen“, kritisierte Karl Walther (Grüne). Man könne eventuelle Folgen einer Mole hinsichtlich der Strömungsverhältnisse und anderweitiger Verlandungen an anderer Stelle zu diesem Zeitpunkt gar nicht abschätzen. „Ich halte das für verfrüht und gefährlich“, so Walther. Wolfgang Kastens betonte: „Das Wort wohlwollend ist bereits eine tendenzielle Wertung“ – man solle sich neutral halten und die Vorlage nur zur Kenntnis nehmen. Der erste Beschlussvorschlag des Bürgermeisters, „Wenn aus Sicht der genehmigenden Behörden dem Bau der Mole nichts entgegensteht, hat die Gemeine auch nichts dagegen“, wurde mit drei Ja-Stimmen und zehn Nein-Stimmen abgelehnt. Folgender Erklärung stimmte das Gremium mit acht Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung zu: „Der vorliegende Entwurf wird wohlwollend zur Kenntnis genommen. Eine abschließende Entscheidung über das gemeindliche Einvernehmen kann jedoch erst nach Eingang der vollständigen Antragsunterlagen erfolgen. Dabei ist darzulegen, wie sich die Mole strömungstechnisch auf andere Bereiche der Schlei auswirkt beziehungsweise auswirken kann.“

Rechtzeitig zum Schleidörfertag am 19. Juli soll es einen neuen Fahrradunterstand im Ortsteil Bohnert geben. Der bisherige Schuppen soll durch einen Neubau ersetzt werden. Gemeindevertreter Michael Furtner (CDU) stellte das Angebot der Firma Otto vor. Für 3500 Euro umfasst es einen Unterstand, der wegen der besseren Haltbarkeit aus Lärchenholz gebaut wird. Ein rund zehn Quadratmeter großes Grasdach soll vor Regen schützen. Zum Ausruhen lädt eine Bank im Innern ein. Das Geld wird im Nachtragshaushalt 2015 bereit gestellt. Mit zehn Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen votierte das Gremium für den Neubau, dessen genauer Standort noch bei einem Ortstermin festgelegt werden soll.

Bürgermeister Hartmut Keinberger hatte einzelne Bretter der Eingangstore zu den Orten rot streichen lassen. Diese Farbe wird wieder entfernt. Die Verordnung des Landesbetriebes für Straßenbau und Verkehr sieht nur die Farbe weiß vor. Auch habe sich die Gemeindevertretung seinerzeit für die Farbe weiß ausgesprochen, so ein Einwurf aus dem Gremium.

Güde Horn
Letzte Aktualisierung: 22.05.2015

Quellenangabe und Copyright:
22.05.2015 | Susanne Karkossa-Schwarz | Eckernförder Zeitung, shz.de