Gemeinde Kosel

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Kosel gibt Stellungnahme zum Landschaftsrahmenplan ab / Bodenanalysen in der Straße Haarmoor für Sanierung

Kosel will die Chancen aus der Neuaufstellung des Landschaftsrahmenplans nutzen, um seine Interessen hinsichtlich des Erhaltes seiner Naturlandschaft zu dokumentieren. Danach gab die Gemeinde eine umfangreiche Stellungnahme ab, die unter Federführung von Manfred Bookmeyer erarbeitet worden war. Im Bauausschuss war intensiv darüber beraten worden (wir berichteten).

Am Ende stimmte die Gemeindevertretung unter Leitung von Bürgermeister Hartmut Keinberger bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für die Stellungnahmen. Danach gilt als Planungsziel der Gemeinde, die lokale Biotopverbundachse 1 „Toteis-See-Achse“ als eigenständige Biotopverbundachse auszuweisen und als besonderes Schutzgut vor Schädigungen und Störungen zu schützen. Jegliche Vorhaben, die aktuell oder in Zukunft zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung des Grundwasserkörpers und damit auch zur Störung einzelner Gewässer innerhalb der Achse führen könnten, sind zu vermeiden. Zudem soll im Rahmen der Fortschreibung die lokale Biotopverbundachse „Niederung Koseler Au“ als Biotopvernetzungselement zu einem gemeindegebietsübergreifenden lokalen Biotopverbund aufgenommen werden.

Die landesweite Raumordnungsplanung sieht in den Fachplanungsebenen den Vorrang der Rohstoffsicherung vor. Bei Nichtfortschreibung dieser Fachplanung werden die Planungsräume gegenüber anderen möglichen Vorrangflächenausweisungen blockiert. Dies hält die Gemeinde bezüglich der Abbauflächen an der B 76 für gegeben. Die Landesplanung wird daher gebeten, die Ausweisung „Vorrang der Rohstoffsicherung“ zu aktualisieren, damit die aktualisierte Vorrang-Ausweisung ermöglicht wird. Hier bezieht sich Kosel auf den noch stattfindenden Bodenabbau östlich des NSG-Bültsee, der seinem Ende entgegen geht. Teilflächen wurden bereits der vorgesehenen Folgenutzung (landwirtschaftliche Nutzung) zugeführt. Im beschriebenen Landschaftsraum im Bereich Gammelby (Birkensee) erfolgt kein Bodenabbau mehr. Alle ehemaligen Entnahmeflächen werden bereits entsprechend der gedachten Folgenutzung bewirtschaftet. Dieser Korridor-Landschaftsraum hat eine zentrale Funktion innerhalb des Biotopverbundes der Gemeinden, stellt die Gemeindevertretung fest.

Der Gemeinde ist bekannt, dass Landschaftsrahmenpläne keine unmittelbare verbindliche Rechtswirkung gegenüber Privatpersonen haben. „Wir wollen mit dem Rahmenplan mögliche Planungsziele dokumentieren“, sagte Bürgermeister Keinberger auf EZ -Nachfrage. Hintergrund ist die Sorge, dass durch Grundwasserströmungen aus Richtung Eckernförder Bucht in Richtung Schlei durch eiszeitlich entstandene Binnensander mögliche Austritte aus einer möglichen Bauschuttdeponie an der B 76 über die „Toteis-See-Achse“ von Windebyer Noor, Großer und Kleiner Schnaaper See, Birkensee, Bültsee, Kollsee, Langsee und Holmer See in der Schlei landeten.

Beschlüsse:

Kosel hat mit Mehrheit kein Interesse an einer Mitgliedschaft an einer neu zu gründenden Klimaschutzagentur des Kreises.

In der Straße Haarmoor werden Bodenanaylsen für einen möglichen Ausbau der Straße ausgeführt. Es wird mit Kosten von rund 15 000 Euro gerechnet.

In Bohnert soll am Vorplatz des Bolzplatzes eine Sanierung des Belags und Geländers sowie des Durchflusses der Au erfolgen. Es wird mit Kosten von 22 000 Euro gerechnet. In Rücksprache mit der UNB sollen zwei Bäume gefällt werden.

Es sollen drei Vergleichsangebote für verschiedene Energiekonzepte für eine neue Heizungsanlage in der Alten Schule und Nebenanlagen eingeholt werden.

Am Konzept einer Mitfahrerbank wird festgehalten. Der Bürgermeister wird ermächtigt, entsprechende Ziel-Tafeln anzuschaffen.

Im Gemeindegebiet werden geeignete gemeindeeigene Flächen (außer verpachtete Flächen) mit insektenfreundlichem mehrjährigem Saatgut angelegt. Das Projekt wird durch Manfred Bookmeyer und Marx Harder in enger Absprache mit dem Bürgermeister und dem Tourismusausschuss koordiniert.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 02.12.2018

Quellenangabe und Copyright:
27.11.2018 | Dirk Steinmetz | Eckernförder Zeitung, shz.de