Gemeinde Kosel

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Der Voltigiersport wird immer beliebter.

"Das Tolle am Voltigieren ist, dass es ein Mannschaftssport ist und gerade Kinder sich auf ein Pferd setzen können, ohne so hohe Kosten und eine so große Verantwortung für ein Pferd zu haben, wie es beim Reiten der Fall ist", erklärte Hannelore Beyer, Vorsitzende des Reitvereins Kosel, der am Wochenende bereits zum dritten Mal sein Voltigierturnier auf dem Hof Brahmkamp in Lundshof veranstaltete. Der Wettkampf selbst kann aber bereits auf eine rund 20-jährige Tradition zurückblicken.

43 Gruppen mit je acht Voltigierern und einem Longenführer aus ganz Schleswig-Holstein kamen zu dem Turnier, das größtenteils dem Nachwuchs gewidmet ist. So gab es neben den Nachwuchsgruppen G, F und E auch ein Themenvoltigieren, bei dem die drei bis sechs Jahre alten Teilnehmer kostümiert auf ihren Pferden turnten. Von den Leistungsgruppen wurden nur A und L angeboten, die höchsten Gruppen M und S standen nicht auf der Tagesordnung.

Deswegen nahm auch Ines Jückstock nicht selbst teil. Die erfahrene Voltigiererin startet bei internationalen Wettkämpfen und hat kürzlich beim Doppelcup in Mildstedt den zweiten Platz belegt. Bei den Deutschen Meisterschaften in Leipzig wurde sie in diesem Jahr im Doppel Zweite und im Einzel Siebte. In Kosel fungierte sie als Trainerin: Sie hatte ihre Nachwuchsvoltigierer im Alter von neun bis 18 Jahren mitgebracht, um sie auf einem etwas kleineren Turnier an die Wettkampfbedingungen zu gewöhnen. Dafür erschien ihr das Koseler Turnier optimal: "Es ist schön, dass es neben den kleineren Startergruppen, die im Trab turnen, auch einige Leistungsgruppen gibt, damit die Jüngeren sehen, dass auch im Galopp voltigiert wird", lobte sie die Organisatorinnen Sigrid Pachan und Julia Prenzler von der Koseler Voltigiersparte. Auf diese Weise könnten die Lütten gleich sehen, was später auf sie zukommt.

Anna-Lena Herzmann, Hanna Ohlsen, Amelie Jöhnk, Emma Jäkel , Svea Preuss, Malena Busch, Esther Bichmann und Sina Edelmann sind schon erfahrene Turnierteilnehmer. Allein in diesem Jahr waren sie auf fünf Wettkämpfen. Das in Kosel war ihr letztes für diese Saison, bevor es in die Winterpause geht. Die Mädchen sind unter der Leitung von Longenführerin Barbara Obermüller von Jugend-, Reit- und Voltigierverein Hohenstein in Kosel gestartet - ein Heimspiel: Mit dem Wallach Wini Puh trainieren die acht bis elf Jahre alten Mädchen auf dem Hof Dahlmann in Kosel und mussten daher nicht weit fahren. "Es lief gut", war die zehnjährige Anna-Lena nach ihren Auftritt begeistert. Sie voltigiert seit drei Jahren, steht mittlerweile auf Wini Puhs Rücken oder kniet freihändig auf ihm. Angst, herunter zu fallen, hat sie bei ihren spektakulären ßbungen nicht. Sie wisse, dass Wini Puh ein ruhiges Pferd ist, erklärte sie. "Da passiert nichts."

Noch mehr als beim Spring- oder Dressurreiten ist Vertrauen zwischen Pferd und Voltigierer wichtig, wusste auch Sigrid Pachan. Sie unterrichtet beim Koseler Reitverein selbst Kinder und Jugendliche. "Außerdem muss der Voltigierer wissen, dass es ohne Pferd nicht geht: Wenn das Pferd nicht mitspielt oder krank ist, kann die ganze Gruppe wieder nach Hause fahren." Daher sei es auch so schwierig, ein ruhiges, nervenstarkes und gesundes Pferd zu finden, das sich als Voltigierpferd eignet.

Auch wenn sie weiß, dass ihr Voltigierpferd Monja ruhig ist, ist Anneke Helsch, die zusammen mit der Gruppe Bordesholm III mit Longenführerin Anne Gradert an den Start ging, vor jeden Turnier immer etwas aufgeregt. "Ich hoffe immer, dass alles gut geht", so die Elfjährige. Bis jetzt ist alles gut gegangen: Anneke voltigiert seit sechs Jahren, vom Pferd gefallen ist sie bis jetzt noch nie. "Das muss auch nicht sein", findet sie.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 08.09.2010

Quellenangabe und Copyright:
20.09.2010 | Michelle Ritterbusch | Eckernförder Zeitung, shz.de