Gemeinde Kosel

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2. Schwansen-Man zwischen Kosel und Missunde: Laufen und Schwimmen im Wechsel begeistert die Teilnehmer

Wer am verregneten Wochenende als unbeteiligter Passant zwischen Kosel und Missunde unterwegs war, dürfte ab und an über ungewohnte Anblicke gestaunt haben. Läufer in Neoprenanzügen rannten über die Straßen und an der Schlei und aus den benachbarten Seen stiegen Schwimmer mit Laufschuhen aus dem Wasser. Beim 2. Schwansen-Man übten sich über 30 hart gesottene Ausdauer-Freaks an einer neuen Wettkampfvariante, die in dieser Form in Schleswig-Holstein noch ihresgleichen sucht. 13 Kilometer Laufen und 2,5 km Schwimmen im ständigen Wechsel und in voller Lauf- und Schwimmmontur - das war bei dem vom Team der Kampfkunstschulen Schleswig-Holstein (KSH) initiierten Wettkampf angesagt. Insgesamt fünf Laufetappen mit Streckenlängen zwischen 250 Metern und vier Kilometern sowie vier Schwimmstrecken im Bültsee, Langsee und in der Schlei mit Distanzen von 400 bis 700 Metern waren im Zweier-Team zu bewältigen.


Nachdem die Organisatoren um Thorsten Koch aus dem KSH-Team, das sich üblicherweise mit Kursen zur Gewaltprävention befasst, im Vorjahr noch im internen Kreis den ersten Wettkampf durchgeführt hatten, waren zur zweiten Auflage nun auch Gäste aus der Triathlonszene des Nordens eingeladen. Wer als Triathlet das Radfahren nicht mag oder einfach gern neue Herausforderungen sucht und zudem keine Angst vor kaltem Wasser und kühler Luft hat, der fand bei diesem 2. Schwansen-Man genau die richtige Herausforderung. "Das ist echt mal ein ganz cooles Ding. So einen Kick braucht das Sportlerleben hin und wieder", meint auch Björn Nahnsen vom Triathlon-Team Südtondern. Der erfahrene Nordfriese versuchte sich mit seinem Partner Dirk Petersen erstmals an dieser Wettkampfvariante und ist nun fest entschlossen, im kommenden Jahr die Herausforderung des schwedischen Wettkampfs Ä till Ä (von Insel zu Insel) anzunehmen.

Der Wettkampf in der Ostsee vor Schweden, bei dem die Athleten von Insel zu Insel schwimmen und zwischendurch die Inseln laufend durchqueren, stand auch Pate, als die Idee zum Schwansen-Man entstand. "Das ist schon ein wenig das Vorbild gewesen", erklärt Thorsten Koch, der in Mitorganisator Torsten Schreiber auch einen erfolgreichen Ä-till-Ä-Finisher an seiner Seite hatte. In Schwansen wurde nun bei wenig sommerlichem Regenwetter und kühlen Wassertemperaturen von nur rund 15 Grad Celsius von See zu See gerannt. Die kühlen Bedingungen hatten die Aktiven allerdings schnell verdrängt angesichts der Intensität der neuen Wettkampferfahrung, bei der zugleich auch die Landschaft am südlichen Schleiufer intensiv erkundet wurde. "Jeder See schmeckt irgendwie anders", hat einer der Teilnehmer dann auch im Ziel festgestellt.

Neben ihrer Lauf- und Schwimmausrüstung sowie den erlaubten Schwimmhilfsmitteln wie Paddles und Pullbuoys trugen alle Starter-Duos auch eine wasserdichte Landkarte mit sich, die neben den von den Veranstaltern angebrachten Markierungen und Kontrollpunkten bei der Orientierung half. "Eigene Navigation und Orientierung sind durchaus auch ein Element des Wettkampfs", erklärt Thorsten Koch. Den Weg ins Ziel fanden am Ende trotz vereinzelter Umwege alle gestarteten Zweier-Teams. Die Partner eines Duos mussten während des gesamten Wettkampfs stets in Sicht- und Hörweite zusammenbleiben. Nach 1:45,30 Stunde rannten mit Christian Hofmann (TSG Kleinostheim) und Torsten Schreiber (Borener SV) zwei gestandene Triathloncracks aus Eckernförde als Erste ins Ziel. Mit rund 13 Minuten Rückstand folgte das Südtondern-Duo (1:58,41 Std.) mit Björn Nahnsen und Dirk Petersen. Das schnellste der drei gestarteten Frauenteams bildeten Bianca Matzen und Claudia Brauer. Die Triathletinnen vom Borener SV benötigten 2:23,25 Stunden. Nach knapp drei Stunden hatten alle Athleten das Ziel am Koseler Sportplatz erreicht.

Noch ist der Schwansen-Man ein Wettkampf für Insider. Aber wenn es nach dem Stimmungsbild der Teilnehmer der zweiten Auflage des Ausdauer-Wettkampf geht, hat der Wettkampf das Potenzial, zu einem echten Kult-Event für größere Teilnehmerkreise. Nach zwei gelungenen Probeläufen und ersten positiven Signalen aus der Gemeinde Kosel überlegen die Veranstalter, den Schwansen-Man ab 2014 tatsächlich in etwas größerem Rahmen aufzuziehen.
 

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 03.07.2013

Quellenangabe und Copyright:
03.07.2013 | Niels-Peter Binder