Gemeinde Kosel

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In Kosel wurde die achte historische Wanderung angeboten. Teilnehmer hören spannende Geschichten und Begebenheiten aus der Frühzeit der Besiedlung in Missunde.

Es ist der Höhepunkt eines jeden Jahres, die historische Wanderung in der Gemeinde Kosel. Zum achten Mal hat das bewährte Chronisten-Team um Heinz Bannick, Edith Grünauer, Bernd Jacobsen und Heinz Zimmermann-Stock die neue Veranstaltung vorbereitet und führte die Teilnehmer nach Missunde. Dabei ging es dieses Mal um bäuerliche Siedlungsgeschichte im adligen Gutsbezirk und eine Vorschau auf die Gedenkfeier im kommenden Jahr, dann jährt sich die Schlacht in Missunde zum 150. Mal. Voller Freude und Spannung auf die Führung waren Irmtraut Runge und Johannes Goos. Es ist nicht nur durch und durch gut organisiert, diese Wanderungen haben es in sich, es gibt immer neue spannende Geschichten von den Menschen, die hier lebten, einfach Geschichte hautnah. Und davon konnten sich die Teilnehmer gleich beim ersten Halt, einem Megalithgrab, überzeugen. Die 5,25 Meter lange Grabkammer wurde von den ersten Siedlern, vor etwa 3500 Jahren vor Christi Geburt, angelegt. Detaillierte Informationen gab es von Holger Hammon, der das ursprüngliche Ganggrab aus archäologischer Sicht bildhaft vorstellte. Wenn einer die Siedlungsgeschichte und die Deutsch-Dänische Geschichte bildhaft und lebhaft machen kann, dann war es Heinz Zimmermann-Stock. Begeistert lauschten die Wanderer seinen weiteren Erklärungen. Edith Grünauer schilderte die Schlacht um Missunde, die am 2. Februar 1864 stattfand, als ein bedeutender Tag, den auch Theodor Fontane in seinen Ausführungen zum Schleswig-Holsteinischen Krieg würdigte. Aber was wäre Geschichte ohne die Menschen, die hier gewirkt haben? Heinz Bannick, bekannt für seine Erzählungen, ließ Sagen lebendig werden. So vom Brudermord von Herzog Abel zu Holstein, an seinen Bruder, dem dänischen König Erik Plovpenning (1216-1250). Noch heute erzählen sich die Leute, dass der geköpfte König wahrscheinlich beim Königsstein in Arnis begraben liegt. Jährt sich die Nacht der Ermordung, so soll sich der Stein um Mitternacht einmal um seine Achse drehen. Spannende Geschichten begleiteten die Wanderung, darunter die vom Müller Klaus Lundt von der Ornumer Mühle und der grausamen Gutsherrin Margaretha, die noch immer im Garten spucken soll. Den Besuch in Missunde nutzte auch das Heilpädagogium an der Ostsee, dass in Missunde Wohngruppen unterhält, und stellte sich vor. Es bietet für geistig behinderte und autistische Kinder und Jugendliche einen Raum zum individuellen Lernen, mit dem Ziel zur Eingliederung in öffentliche Schulen und in die Gesellschaft. Edith Grünauer erläuterte die Renaturierung der Koseler Au, die inzwischen wieder so sauber sei, dass sich einheimische Fische wohl fühlen. Das Organisationsteam schaffte es wieder, die Teilnehmer zu packen. Das gemeinsame Mittagessen war eine willkommene Pause, um sich auszutauschen und voller Erwartung in den zweiten Teil der Wanderung einzusteigen.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 01.11.2013

Quellenangabe und Copyright:
19.09.2013 | Christel Fries | Eckernförder Zeitung, shz.de