Gemeinde Kosel

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Was vor einigen Jahren mit den historischen Wanderungen in und um Kosel und den dazu erstellten Broschüren begann, mündete am Freitag in einen unterhaltsamen sechsten Heimatabend.

Es ist wohl die Mischung. Diese einzigartige Mischung, die der Initiator Heinz Zimmermann-Stock, Bürgermeister in Kosel, jetzt zum sechsten Mal anlässlich eines Heimatabends zusammengestellt hat, die den Erfolg dieser Veranstaltung ausmacht. Diese Mischung beinhaltet zum einen interessante, kurzweilige Vorträge, die - das macht den besonderen Reiz für Redner und Publikum gleichermaßen aus - auf zehn Minuten Vortragszeit begrenzt sind. Heinz Zimmermann-Stock: "Heimatthemen greifen unwahrscheinlich. Und die Aufmerksamkeit steigt, je kürzer der Beitrag ist." Mehr als 100 Gäste kamen am Freitag in den Koseler Hof, um wieder live und hautnah Interessantes aus ihrer Gemeinde zu erfahren.

Dabei schafften es einige der Vortragenden wie Professor Dr. Klaus Langer trotz des sehr komplexen Themas "Steine der Eiszeit" einen komprimierten Vortrag zu präsentieren, der zugleich Anschauungsmaterial wie auch per Beamer gezeigtes Infomaterial beinhaltete. Die mitgebrachte Stoppuhr kam nicht zum Einsatz, hatte der Redner doch pünktlich einige Sekunden vor dem Klingeln seinen Vortrag beendet.

Aber auch andere Teilnehmer sorgten für spannende Informationen aus Kosels Geschichte und Umfeld. Fröhlich stieg Heinz Bannick etwa mit seinen Geschichten aus Weseby als erster Redner ein. Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock hatte ihn passender Weise angekündigt als jemanden, der "voller Historie steckt". Wenn man nur eine seiner Schubladen öffne, sprudele es so aus Heinz Bannick heraus, so Heinz Zimmermann-Stock. 

Bannick erinnerte, unterstützt durch eine Fotoschau auf der Leinwand, an das Ehepaar Tams, das nur zwei Kühe hatte, somit nicht zu den wohlhabenden Einwohnern gehörte. Um dennoch eine schöne goldene Hochzeit feiern zu können, sammelte seinerzeit das gesamte Dorf. Viele der weiteren gezeigten Fotos konnten dank des Publikums genauestens zugeordnet werden. Frage von Heinz Bannick ins Publikum: "Das ist doch dein Opa da oben auf dem Dach, oder?" Auch von schrägen Typen wie den alten Seekadetten Büsching, der zunächst zur See fuhr, später jedoch den Hof der Eltern übernahm, wurde erzählt. Als kleine Anekdote erzählte Bannick, dass dieser Seemann Büsching, da alles heruntergewirtschaftet worden war, seine letzte Kuh verkaufen wollte und diese am Strick durch das Dorf zog. Da er jedoch so skurril und "schräg" wirkte, stoppte ihn kurzerhand die örtliche Dorfpolizei, da sie ihn aufgrund des Aussehens für einen vermeintlichen Dieb hielt, was später richtig gestellt und revidiert wurde.

Als weitere Referenten des Abends kamen Margret Hansen mit Geschichten "op Platt" aus der alten Zeit der Hausarbeit in den 50er Jahren zu Wort, wobei Heinz Zimmermann-Stock gleich einmal ein spezielles Oldtimerbohnergerät ausprobieren durfte, sowie Prof. Dr. Klaus Langer, der sich die Entstehung der großen Findlinge vorknöpfte - mit Stoppuhr, wohlgemerkt.

Alte Fotos aus Bohnert lieferte Bernd Jacobsen, während Irmgard Goos plattdeutsche Geschichten über das Fernsehen vorstellte. Spannend wurde es, als der siebte Referent, Jochim Weise, angekündigt als "Schlachtfeldarchäologe", sich dem Schlachtfeld Missunde im Jahr 1854 widmete. Er erklärte den Unterschied verschiedenformiger Kanonengeschosse anhand mitgebrachter Beispiele. Ein Sketch rundete den Abend ab. 

Für das nötige Quäntchen Musik sorgte Gertraud von Mutius, die jeweils zwischen den Beiträgen eingefügte Lieder, die gemeinsam von allen gesungen wurden, auf der Gitarre stimmungsvoll unterstützte. Bei der großen positiven Resonanz auf den sechsten Heimatabend wird es auch im kommenden Jahr wieder heißen: "Auf zum Koseler Heimatabend!"
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 16.11.2009

Quellenangabe und Copyright:
16.11.2009 | Susanne Panozzo | Eckernförder Zeitung, shz.de