Gemeinde Kosel

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Trotz des schlechten Wetters waren am Sonntag Tausende in den sechs Orten Rieseby, Lindaunis, Ulsnis, Goltoft, Brodersby und Kosel unterwegs. Mit von der Partie waren auch die Kreispräsidenten der Kreise Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde.

Annebärbel Harmuth brachte es auf den Punkt: „Ich finde den Schleidörfertag ganz toll. Ich habe richtig drauf gewartet“, erklärte die 71-Jährige aus Schleswig. Sie erinnere sich noch an den Schleidörfertag vor fünf Jahren und auch an dessen Vorgänger. Gemeinsam mit Ehemann Rainer gehörte sie am Sonntag zu rund 500 Menschen, die die einmalige Gelegenheit nutzten, einmal auf anderem Wege die Schlei zu überqueren. Zwei Segelkutter der Event nature aus Sundsacker setzten kostenlos von Marina Hülsen (Gemeinde Kosel in Schwansen) nach Ulsnis (Angeln) über. Aufgrund des fehlenden Windes zwar ohne Segel und mit Motorkraft – aber ein Erlebnis war es allemal, so auch für Michael und Michaela Schulz aus Rieseby. Die vier Skipper, Nicola Blümel, Uwe Grigat, Monica F. Jüptner und Uwe Klein, hatten von 10 bis 18 Uhr allerhand zu tun und beförderten sowohl Einheimische als auch Urlauber.

Sechs Gemeinden beteiligten sich am Sonntag am Schleidörfertag, der nach fünf Jahren Pause erstmals wieder unter der Federführung der Ostseefjord Schlei GmbH stattfand. In diesem Jahr stand die mittlere Region mit Kosel und Rieseby auf der Schwansener-Seite und Lindaunis, Ulsnis, Goltoft und Brodersby auf der Angelner-Seite im Focus. Sehr viele Menschen waren trotz des immer wieder einsetzenden Regens zwischen den Dörfern zu den Attraktionen unterwegs, sei es mit dem eigenen Auto, mit dem Fahrrad oder dem Shuttleservice. „Die kostenlosen Busverbindungen wurden sehr gut angenommen“, zieht Max Triphaus, Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GbmH, eine überaus positive Bilanz.

Auch die Beteiligung an der „offiziellen“ Radtruppe, die in Rieseby zu der rund 35 Kilometer langen Tour um die Schlei startete, sei angesichts der Wetterprognose sehr gut gewesen, so Triphaus. Mit von der Partie waren auch die Bürgermeister Jens Kolls (Rieseby) und Hartmut Keinberger (Kosel) sowie die Kreispräsidenten des Kreises Rendsburg-Eckernförde, Lutz Clefsen, und Schleswig-Flensburg, Ulrich Brüggemeier. Beide waren von dem Programm und den Begegnungen mit den Menschen hüben wie drüben angetan. „Der Schleidörfertag ist ein Zeichen der guten Nachbarschaft“, sagte Ulrich Brüggemeier, während sein Amtskollege Lutz Clefsen betonte, wie wichtig und belebend der Tourismus für die gesamte Region sei. „Gemeinsam sind wir stark“, so Clefsen. Ein Gutes habe der Schleidörfertag aber auch für sie persönlich gebracht, erklärten Clefsen und Brüggemeier. Natürlich kenne man sich, aber man sei noch nie gemeinsam Rad gefahren. In Lindauhof besichtigten sie die ehemalige Landarztpraxis, in Ulsnis schauten sie sich den Riesen von Ulsnis an und bestaunten Oldtimer-Motorräder von Andreas Feldmann. In Goltoft empfing Bürgermeisterin Camen Marxen die Radler, und in Brodersby machten sie in Begleitung von Bürgermeister Bernd Blohm einen Abstecher ins Dorfmuseum.

Ohne die Missunder Fähre ging gestern gar nichts. Sie transportierte nicht nur Fahrzeuge am laufenden Band, sondern auch Fußgänger und sehr viele Radfahrer. So auch die offizielle Fahrradtruppe, deren Rundtour diese nach Bohnert zur Ausstellung „Unter dem Himmel von Bohnert“ (Bericht folgt morgen) und nach zurück nach Rieseby zur Mühle Anna führte.

Der Schleidörfertag habe ein „Riesenpotenzial“ zieht Max Triphaus bereits am Ende des Tages eine positive Bilanz. „Auf jeden Fall wird es bereits im nächsten Jahr eine Neuauflage geben“, so der Geschäftsführer der Ostseefjord Schlei GmbH. Überhaupt solle dieser Tag wieder zur Tradition werden und jährlich stattfinden – jedes Mal in einer anderen Region, damit alle Schleidörfer die Möglichkeit haben, sich einmal in einem größeren Rahmen präsentieren zu können.

Güde Horn
Letzte Aktualisierung: 20.07.2015

Quellenangabe und Copyright:
20.07.2015 | Susanne Karkossa-Schwarz | Eckernförder Zeitung, shz.de