Gemeinde Kosel

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Stolz und glücklich – die Koseler haben ihr altes Pastorat mit viel Eigenleistung, einem engagierten Förderverein und einem aktiven Kirchengemeinderat gerettet. Offene Türen für Besucher vor dem Bezug durch Pastorin Susanna Kschamer

Was so mancher vielleicht nicht für möglich gehalten hat, wurde doch geschafft. Die geglückte Sanierung und Renovierung des alten Pastorats in Kosel wurde kürzlich bei strahlendem Sonnenschein im und vor dem Gebäude mit vielen Menschen aus der Gemeinde, Freunden und natürlich den Mitgliedern des Fördervereins gefeiert.

Kirchengemeinderatsvorsitzende Christiane Zimmermann-Stock füllte eine Eiswaffel nach der anderen, während Ernst Settler als Vorsitzender des Fördervereins zum Erhalt der Gebäude der Kirchengemeinde alle Türen öffnete und Interessierten das wiederhergestellte ehrwürdige Gebäude zeigte. Lichtdurchflutet und in freundlichen, hellen Farben zeigen sich nun auch die für Pastorin Susanna Kschamer vorgesehenen privaten Räume. Alles fein renoviert, von der neuen Küche bis zu den Fenstern, vom Holz- bis zum Steinfußboden – alles funktional und modern. „Wir haben auf jeden Schnickschnack verzichtet“, sagte Ernst Settler, das habe sich schon aus Kostengründen verboten. Aber was der Vorsitzende des Fördervereins der Öffentlichkeit präsentieren kann, ist eine makellos schöne Wohnung, die nicht nur allen Anforderungen an modernes Wohnen entspricht, sondern auch in Fragen der Details wie Farbgebung oder Materialauswahl die besondere Liebe der „Macher“ zu diesem Gebäude widerspiegelt.

Die Liebe zum alten Pastorat ist spürbar, wenn man den Eingangsbereich betritt, wo nicht nur der wertvolle Margaretenschrank eine Zierde ist, sondern auch die alte Standuhr, die aus privatem Besitz stammt oder das blaue Gemälde mit dem goldenen Fisch von Brigitte Papenhagen den Geist des wieder erstandenen Hauses deutlich macht. „Das war viel Arbeit“, erläuterte Settler den langen Weg, den er zusammen mit den Mitgliedern und Freunden des Fördervereins zurück gelegt hat. Er erinnerte an den Beschluss von Kirchenkreisseite, das alte Pastorat abzureißen, den Kampf für ihr Pastorat im Ort, die große Solidarität, die Verhandlungen, die Planungen und die viele ehrenamtliche Arbeit, die rund um das Gebäude geleistet wurde. Heute ist Kosels Pastorat eine Erfolgsgeschichte und viel mehr als ein Dienst-und Wohngebäude.

Ernst Settler, der praktisch als Bauherr fungiert hatte, weiß, dass sich im Pastorat viel Gemeinschaftssinn, Liebe zum Ort und ungewöhnliches persönliches Engagement zeigt. „Das große Geländer um die hintere Veranda und die Kellertür wurden beispielsweise von Gerd Bendixen gespendet“, machte Settler das Engagement konkret an Beispielen deutlich. Ohne die viele Arbeit von Hans-Georg Dreesen und Gerd Papenhagen als „Finanzminister“ wäre das alles nicht möglich gewesen. Sein Dank ging an alle, die sich eingebracht und mitgeholfen, an alle, die gespendet haben. Rund 190 000 Euro hat das Gesamtprojekt gekostet, 141 000 Euro kamen vom Kirchenkreis, 25 000 Euro vom Förderverein. Der Rest kam durch vorhandene Eigenmittel und die Eigenleistung zusammen.

„Dies ist vielleicht das einzige Bauprojekt“, freute sich auch Gerd Papenhagen, „das ohne Finanzierungsüberschreitung beendet wurde“. Im Gegenteil war die Erneuerung einiger zusätzlicher Fenster nur möglich geworden, weil man den Finanzrahmen sogar unterschritten habe. Auch Architekt Björn Prinz war zufrieden. Alles sei so abgelaufen wie geplant, das Ergebnis sogar noch besser, als auf dem Papier geplant.

Auch Pastorin Susanna Kschamer dankte allen engagierten Menschen, die dafür gesorgt hätten, dass im Herzen Kosels kein leerer Platz, keine Baustelle zu sehen sei, sondern ein ehrwürdiges, schönes Gebäude vor dem die Menschen zusammen kommen sollen, um gemeinsam fröhlich zu sein. Damit sei die Kontinuität am Ort gesichert. Schließlich habe das Pastorat eine 135 Jahre währende Tradition, hier konnten die Pastoren nah am Menschen leben und arbeiten.

Wie viel Arbeit wirklich in dem Projekt steckt, wissen die, die diese Arbeit geleistet haben. Vom Tapeten abreißen bis zur Säuberung der Kanalschächte, von den Gartenanlagen bis zum Rasen einsäen, ob Diskussionen mit dem Kirchenamt bis zur Planung des Bauvorhabens – sichtbar ist heute nur das schöne gepflegte Gebäude auf das alle sichtbar stolz sind. „Wir sind sehr dankbar und glücklich“, sagte auch Ernst Settler. In der nächsten Woche wird Pastorin Kschamer in die neuen Räume umziehen.

 

 

Güde Horn
Letzte Aktualisierung: 21.07.2014

Quellenangabe und Copyright:
21.07.2014 | Iris Haulsen | Eckernförder Zeitung, shz.de