Gemeinde Kosel

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Für Teile Kosels und Windebys sind Angebote zur Einrichtung einer Breitbandausstattung beim Amt Schlei-Ostsee eingetroffen. Für zehn weitere Gemeinden gab es europaweit bis Fristende keinen interessierten Anbieter.

Auf schnelles Internet müssen viele Bürger in Schwansen auch weiterhin warten. Gestern endete die Frist zur Abgabe von Angeboten zur Einrichtung eines Breitbandnetzes für zwölf Gemeinden des Amtes Schlei-Ostsee. Kurz vor Fristende erreichten das Amt zwei Angebote für die Ortsteile Kosel und Missunde sowie Windebys Ortsteil Kochendorf, teilte Gunnar Bock, der Leitende Verwaltungsbeamte des Amtes auf Nachfrage der Eckernförder Zeitung mit. Für alle weiteren Gemeinden wurden keine Angebote eingereicht. Insgesamt sechs Unternehmen hatten in der europaweiten Ausschreibung die Unterlagen angefordert.

Nach Aussage von Bock werden die Angebote eines großen Telekommunikationsanbieters nun geprüft. Dann sei es üblich Vertragsverhandlungen zu führen und Details zu klären, bevor letztlich die Gemeindevertretungen über die Investition beschließen. Dabei weist das Angebot für Kosel eine Wirtschaftlichkeitslücke von rund 80 000 Euro, für Windeby rund 40 000 Euro auf, die die Gemeinden tragen müssten. Sie können dabei auf eine staatliche Förderung von 75 Prozent der Kosten bauen, so Bock. Als Mindestleistung hatte der Anbieter sechs Megabyte pro Sekunde im Download und rund 0,5 Megabyte pro Sekunde im Upload angeboten. Je nach Standort könnten auch zwölf bis 16 Megabyte genutzt werden.

Kosels Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock bezeichnete das Angebot als erfreulichen Schritt, mit dem man zunächst zufrieden sei. Allerdings hoffe er, das Angebot noch ausweiten zu können, denn die Gemeinde habe mehr erhofft. Grundsätzlich zeige es aber, dass der Anschluss Kosels wirtschaftlich interessant sei. Und auch Jutta Werner, Bürgermeisterin aus Windeby, wertete auf Nachfrage der EZ das Angebot als interessant und als Einstieg.

Ganz neu ist diese Entwicklung nicht, auch die Ämter Hüttener Berge, Dänischen Hagen und Dänischer Wohld konnten kein Angebot auf ihre europaweite Ausschreibung erhalten (wir berichteten). "Ich hatte nicht erwartet, dass unsere Gemeinden und Region eine Ausnahme sind. Die Angebote für Kosel und Windeby überraschten allerdings schon", sagte Bock.

In den benachbarten Ämtern war daraufhin ein Kommunalunternehmen gegründet worden, um in Eigenregie ein Leerrohrnetz in ihren Gemeinden zu bauen. An den Kosten dafür müssen sich die Gemeinden mit 25 Prozent beteiligen, die restlichen 75 Prozent werden aus der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes, (GAK)" des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie aus Mitteln des Konjunkturpaketes II des Bundes mit Mitteln von Bund und Land bezuschusst.

"Wir müssen jetzt mit den Gemeinden reden, wie es weiter gehen soll", stellte Bock fest. Dabei sieht er in den räumlichen Distanzen in den Gemeinden die größte Herausforderung. Teils lange Strecken zum Anschluss auch entlegener Ortslagen an das schnelle Internet oder aber eine zu hohe vorhandene Versorgung waren nach seinen Aussagen vermutlich die Gründe, warum keine wirtschaftlichen Angebote eingereicht wurden. "Schnelles Internet wird kommen", sagte Bock zuversichtlich, aber es werde noch etwas dauern.

An der Ausschreibung für den Breitbandnetzausbau beteiligten sich zwölf der 19 Gemeinden des Amtes. Neben den genannten waren dies Altenhof, Brodersby, Damp, Dörphof, Fleckeby, Gammelby, Goosefeld, Thumby, Waabs und Winnemark. Bei ihnen verfügen bis zu 93 Prozent der Haushalte über eine Datenübertragungsgeschwindigkeit von weniger als ein Megabyte pro Sekunde, wie eine Umfrage des Amtes in den Gemeinden ergab.

 

 

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 28.10.2009

Quellenangabe und Copyright:
28.10.2009 | Dirk Steinmetz | Eckernförder Zeitung, shz.de