
Steilküstenweg zu gefährlich
Von Dirk Steinmetz - Aktualisiert am 02.07.2012
Kosel will Wanderweg an der Abbruchkante Weseby in den Wald verlegen / Amt prüft Verkehrssicherungspflicht
Die Steilküste an der Großen Breite in Weseby bricht immer weiter ab. Der an der Abbruchkante befindliche Wanderweg soll künftig nicht mehr als solcher genutzt werden. "Die Nutzung des Weges an der Steilküste ist viel zu gefährlich, das können wir nicht verantworten", stellte Bürgermeister Heinz Zimmermann-Stock bei der Sitzung des Bauausschusses fest. Auf der Koseler Gemeindekarte war der Weg bereits nach Rücksprache mit den Waldeigentümern deutlich von der Abbruchkante zurückverlegt worden. "Wir haben nichts gegen den Weg, man würde die Nutzung dulden", sagte Eigentümer Klaus Hoppe bei der Sitzung. Allerdings könnten sie nicht für die Verkehrssicherungspflicht sorgen, sollte der Weg offiziell ausgeschildert werden. Jens Growe, er leitet die forstwirtschaftliche Nutzung für Familie Hoppe, ergänzte, dass auf normalen Waldwegen gemäß Landeswaldgesetz mit waldtypischen Gefahren zu rechnen sei. Bei dem Weg in Weseby würden aber die Besucher gezielt gebündelt, was eine erhöhte Sicherungspflicht für den Weg bedeute. Die könnten sie nicht leisten. An der Abbruchkante würden sie Schilder aufstellen, die auf die Lebensgefahr an dem Weg hinweisen. Ergänzen würden sie dies um den Hinweis auf ein geschütztes Biotop, was naturschutzrechtlich nicht betreten werden dürfe, worauf Wolfgang Kastens (Grüne) hingewiesen hatte.
Das begrüßten die Ausschussmitglieder unter Leitung von Egon Bülow und beauftragten das Amt Schlei-Ostsee die Verkehrssicherungspflicht auf Wanderwegen allgemein und im Besonderen in Weseby zu prüfen.
Handlungsbedarf erkannten die Ausschussmitglieder am Waldweg. Auf beiden Seiten der rund zwei Kilometer langen Asphaltstraße seien die Banketten tief ausgefahren. Um den Asphalt zu sichern und weiteres Abbrechen der Ränder zu verhindern, empfahl Michael Eggers von der Bauabteilung des Amtes, die Banketten aufzufüllen. Teilweise bestehe eine Absatzkante zwischen Fahrbahn und Bankette von rund 15 Zentimetern, sagte er. Die Kosten hatte er auf rund 11 000 Euro geschätzt. Der Ausschuss empfahl die Arbeiten, wenn gleich Kastens monierte, dass es keine Notwendigkeit dafür gebe. Fahrzeuge würden dann nur viel schneller fahren als jetzt.
Nachgebessert werden muss nach Beschluss des Ausschusses auch am Rögredder. Die begleitenden Gräben seien nicht regelmäßig frei gehalten worden und zugleich sei die Bewirtschaftung der Äcker immer näher an den Plattenweg herangekommen, hieß es. Der Bürgermeister wurde ermächtigt, die Arbeiten zu vergeben.
Die Aufstellung des Kanalkatasters soll fortgesetzt werden. Die Aufmessung der Anlagen ergab, "dass Kosel deutlich mehr Vermögen unter der Erde hat, als gedacht", sagte Jan Andresen vom Amt. So wurden rund 200 mehr Haltungsschächte, 80 mehr Straßenabläufe sowie rund 3300 Meter mehr Schmutzwasserkanäle ermittelt. Andresens Schätzungen von 2009 beruhten auf wenigen und ungenauen Plänen und Informationen. Derzeit müsste mit rund 200 000 Euro Gesamtkosten statt rund 145 000 Euro gerechnet werden. Der Ausschuss empfahl einstimmig, Regen- und Schmutzwasserkanäle zu reinigen und per Video zu inspizieren.

Letzte Aktualisierung: 02.07.2012
Quellenangabe und Copyright:
05.05.2012| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de
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