Zum Tod von Friedrich-Wilhelm Voß
Von ame - Aktualisiert am 14.04.2020
Friedrich-Wilhelm Voß war ein gesellschaftliches Urgestein und aktiver Kommunalpolitiker, der das Profil der Gemeinde Kosels über viele Jahre mitgestaltet hat. Am Karfreitag ist „Fiete“ Voß im Alter von 95 Jahren gestorben. Friedrich-Wilhelm Voß war stets ein Aktivposten in der Gesellschaft. Seine Kraft hat immer auch seinem Heimatort Kosel gegolten.
Voß gehörte von 1966 bis 1974 für die Wählergemeinschaft der Gemeindevertretung an, außerdem von 1984 bis 2013. 1982 kandidierte er nicht, schloss sich aber dem örtlichen FDP-Verband an.
Er war von 1970 bis 1974 und von 2008 bis 2013 zweiter stellvertretender Bürgermeister, von 1998 bis 2008 erster stellvertretender Bürgermeister und stand von 1986 bis 1994 als Mitglied der Wählergemeinschaft selbst an der Spitze der Gemeinde Kosel. Die Interessen Kosels vertrat Voß auch viele Jahre im Amtsausschuss und im Schulverband. Bis ins hohe Alter war er in den Gremien der Gemeinde tätig, zuletzt 2013, mit fast 90 Jahren, im Wahlprüfungsausschuss.
Menschen, die ihn kannten, erinnern sich an „Fiete Voß als jemanden, der aufmerksam die politischen Debatten verfolgte und kritisch nachfragte – und gerade, wenn es um die Finanzen Kosels und Investitionen ging. Seine Stimme hatte Gewicht, auch weil er über ein fundiertes Wissen verfügte. Wenn Voß bei einer Sitzung die Hand hob, musste man auf der Hut sein, berichten langjährige Begleiter.
Die Verbindung mit der französischen Partnergemeinde La Mézière war „Fiete“ Voß immer eine Herzenssache. Im Mai 1986 war die Urkunde von den Bürgermeistern von La Mézière und Kosel, Jean-Louis Tourenne und Friedrich-Wilhelm Voß sowie dem Koseler Kulturausschussvorsitzenden Heinz Bannick unterzeichnet worden – eine deutsch-französische Partnerschaft, die zuvor von Alt-Bürgermeister Jochen Greve initiiert wurde.
Wer auf Ausflügen oder bei den Reisen nach La Mézière mit dem Koseler unterwegs war, der hat ihn als sehr liebevollen Menschen kennen gelernt, der gerne, auch über sich, lachte.
Der Verstorbene war zudem maßgeblich an der Erstellung der Dorfchronik beteiligt, auch einen Kirchenführer hat er verfasst. Dass die St.-Laurentius-Kirche eine offene Kirche war, auch dafür sorgte Voß, er schloss morgens die Tür auf und schloss sie am Abend wieder zu.
In dem halben Jahrhundert im Kirchenvorstand hatte Voß viele Ämter und Funktionen wahrgenommen. Ob Gesamtvorsitzender, Stellvertreter, Vorsitzender des Friedhofsausschusses oder Finanzausschusses – Voß bewies Fingerspitzengefühl und großes Engagement. Für seine Tätigkeit im Kirchenvorstand erhielt er 2007 die Bugenhagen-Medaille – die höchste Auszeichnung der nordelbischen evangelisch-lutherischen Kirche – verliehen. ame
Letzte Aktualisierung: 14.04.2020
Quellenangabe und Copyright:
14.04.2020| ame| Eckernförder Zeitung, shz.de
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