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Zum 21. Mal veranstaltete Jutta Kreuziger am Sonntag die Ausstellung „Unter dem Himmel von Bohnert“. Erstmalig war sie in das Programm des Schleidörfertages eingebettet.

Sie darf sie im besten Sinne des Wortes als „Grande Dame“ der Kunstszene der Region bezeichnet werden – Jutta Kreuziger ist mit Leib und Seele der Kunst und Kultur verbunden. Zum 21. Mal organisierte sie am Sonntag das Kunst-und Kunsthandwerk Festival „Unter dem Himmel von Bohnert“. Die positive Resonanz von Ausstellern und Gästen spricht einmal mehr für das Kunstverständnis, das gute Händchen und das Stilgefühl von Jutta Kreuziger.

Trotz ihrer langen Erfahrung ist die 64-Jährige auch heute noch wenige Tage vor der Ausstellung aufgeregt. Eine Woche vor der Veranstaltung unter freiem Himmel hört sie keine Wettervorhersagen mehr. „Ich bin dennoch immer informiert – per SMS, Telefon oder Mail werde ich immer von meinen Mitstreitern informiert“, scherzte sie gut gelaunt, auch kurz nach 10 Uhr, als die ersten Regentropfen fielen.

Das Wetter sei immer ein entscheidender Faktor und das einzige Risiko bei der so traditionsreich etablierten Veranstaltung in Bohnert. Bürgermeister Hartmut Keinberger drückte in seinen Grußworten Lob und Dankbarkeit aus: „Ich bin so stolz, eine Veranstaltung wie diese in unserer Gemeinde zu haben“. Große Anerkennung sprach er Jutta Kreuziger und ihrem Team für die viele Arbeit aus. Mit neuem Flyer und neuen Ausstellern, Künstlern und Kunsthandwerkern, die schon lange dabei sind, und einem breiten Musikprogramm schaffte Jutta Kreuziger es auch in diesem Jahr wieder, Bewährtes und Neues so zu mischen, dass nicht nur neue Gäste nach Bohnert kamen, sondern auch auf der Ausstellung selbst Neues zu entdecken war.

Die Feinheiten sind das Markenzeichen dieser Ausstellung. Wo auf anderen Märkten rot-weißes Flatterband die Durchgänge markiert, verwendet Jutta Kreuziger Blumengebinde. Wo man sonst für Pommes im Grillrauch ansteht, bietet ihr Team pikante Kleinigkeiten an. Wo sonst das Bier in Strömen fließt, stößt man in Bohnert gerne mit einem Sekt auf den schönen Tag an, den man mit interessanten Menschen verbringt.

Zu diesen gehört auch Miklas Staiger aus Sehestedt. Der Absolvent der Muthesius-Kunsthochschule widmet sich gebrauchten Materialien, die er in neue Kontexte setzt. Er verwendet „gesellschaftlich entwertete“ Materialien und erweckt sie in seinen Kompositionen zu neuem Leben. Auf diese Weise schafft er Neues und übt damit gezielt Kritik an der Überflussgesellschaft. Er freute sich, in diesem Jahr als Künstler dabei zu sein. Das gilt auch für Adelheit Lawrenz aus Dänischenhagen. Die Malerin hatte bereits viel über die Ausstellung gehört. Mit ihren farbintensiven Meer-und Strandgemälden setzte sie in ihrem weißen Zelt einen farblichen Kontrapunkt zum Regen verhangenen Himmel. 31 Aussteller präsentierten in Bohnert ihre Werke. „Interessenten habe ich viel mehr“, sagte Kreuziger, die die grüne Wiese aber nicht zustellen will. Jeder der Aussteller habe ein bemerkenswertes künstlerisches Niveau und ihr Anspruch sei es, dem durch ein schönes und unbeengtes Ambiente gerecht zu werden, so die 64-Jährige. Ein vielfältiges, stündlich wechselndes Musikprogramm sorgte sowohl bei den Ausstellern als auch bei den Besuchern für ein harmonisches Miteinander. Und wenn der Regen stärker wurde, zog man sich eben in die Zelte zurück und nahm sich die Zeit für interessante Gespräche und persönliche Momente. Ob die Einbettung der Veranstaltung in den Schleidörfertag einen zusätzlichen Impuls für die Ausstellung gebracht hat, will Jutta Kreuziger erst nach der Veranstaltung beleuchten.

Güde Horn
Letzte Aktualisierung: 21.07.2015

Quellenangabe und Copyright:
21.07.2015| Haulsen| Eckernförder Zeitung, shz.de