
Seelsorger mit Lust aufs Predigen
Von Achim Messerschmidt - Aktualisiert am 27.06.2011
Die Louisenlunder Waldkapelle, die St.Laurentius-Kirche und auch die Bücherstube in Kosel - bei Pastor Charles Ruppert haben sie schon nach kurzer Zeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ebenso, die Menschen, die er nicht nur bei seinem Vorstellungsgottesdienst kennen gelernt hat. Auch sie hat Ruppert schon in sein Herz geschlossen. Er fühlte sich nicht nur gleich angekommen, sondern: "Ich war verliebt", sagt er mit Blick auf seine neue Kirchengemeinde
Am Sonntag, 20. Februar, wird Charles Ruppert offiziell in einem Gottesdienst in die Kirchengemeinde eingeführt. Das Pastorat wird der 53-Jährige voraussichtlich erst Mitte des Jahres beziehen können, umfangreiche Renovierungsarbeiten stehen noch an. Bis dahin bewohnt er gemeinsam mit seiner Frau Stefanie und Collie "Xirkan" eine Ferienwohnung in Kosel.
Charles Ruppert wurde 1953 in Iserlohn geboren. Er wurde Offizier der Luftwaffe, musste allerdings nach einem Unfall seinen Wunsch, Berufsflieger zu werden, aufgeben. Nach sechs Jahren bei der Bundeswehr nahm er in Hamburg 1981 das Studium der Theologie auf. Sein Vikariat absolvierte er in Hamburg-Othmarschen, war im Bereich der ßffentlichkeitsarbeit tätig und engagierte sich in der Fastenzeit für die Aktion "Sieben Wochen ohne".
Als Pastor war Charles Ruppert elf Jahre in der Kirchengemeinde Farmsen-Berne tätig - einer Arbeitersiedlung in Hamburg. Seine Schwerpunkte während dieser Zeit waren Stadtteilarbeit, Kunstausstellungen sowie Meditation. "Kraft gewinnen im Alltag" - so der Titel eines Konzeptes, das Charles Ruppert erarbeitet hat und gerne in seiner neuen Kirchengemeinde anbieten würde. "Die Teilnehmer machen Zuhause zur Entspannung täglich kleine Körperübungen, schreiben ihre Sorgen, aber auch Glücksmomente", erläutert Ruppert. Ergänzend dazu findet ein regelmäßiger Gesprächskreis statt, sagt Ruppert, der mit diesem Vorhaben vor allem auch "Kirchenferne" ansprechen möchte. "Das Angebot ist für alle offen", betont der ausgebildete Meditationsbegleiter, der auch die Taizé-Andachten unbedingt ausbauen möchte. Denn die stillen und schlichten Andachten spreche viele Menschen an, vor allem die, denen die oftmals unverständliche Lithurgie des Gottesdienstes eher fremd ist.
"Die Menschen liegen mit am Herzen", sagt der neue Koseler Pastor. Vor allem während seiner Zeit als Seelsorger in einer Lungenfachklinik in Großhansdorf sei ihm die Nähe und der Respekt vor dem Menschen wichtig und wertvoll geworden. Ruppert absolvierte auch eine psychotherapeutische Ausbildung "Es war befriedigend für mich, Menschen in Krisensituationen zu helfen und diese bis zum Tod zu begleiten", so Ruppert.
Letztlich sei es aber wieder sein Wunsch gewesen, bodenständig zu werden und nicht als Einzelkämpfer zu agieren. Charles Ruppert suchte wieder nach einer Gemeinde, verspürte wieder nach den Jahren als Krankenhausseelsorger die Lust aufs Predigen. Er erfuhr schließlich von der Vakanz in Kosel und es passte. Er freue sich auf die künftigen Arbeit, auf die kirchlichen Kindergärten, die Konfirmandengruppen, das Jugendzentrum und die Menschen in den Dörfern. Sein Dank gilt auch den Pastoren, die in der Vakanzzeit durch die Gottesdienst in der Gemeinde geführt haben, vor allem Hans Baron, der rund acht Monate lang die Taufen, Hochzeiten, Trauungen und Beerdigungen übernahm.
Am Sonntag, 13. Februar, 14.30 Uhr, wird es einen Gottesdienst in Gedenken an den dann vor einem Jahr verstorbenen Pastor Jens Lehmann geben. Geleitet wird der Gottesdienst von Propst Sönke Funck und Pastor Hans Baron. Eine Woche später findet dann in Kosel um 14.30 Uhr der Einführungsgottesdienst von Charles Ruppert statt. Eine Woche später predigt er in der Fleckebyer Kreuz-Kirche.

Letzte Aktualisierung: 27.06.2011
Quellenangabe und Copyright:
03.02.2011| Achim Messerschmidt| Eckernförder Zeitung, shz.de
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