Gemeinde Kosel

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Die Gemeindevertretung Kosel hat in ihrer Sitzung am Donnerstagabend mit acht zu drei Stimmen die umstrittene Änderung und Erweiterung der gemeindlichen Kiesabbaugenehmigung beschlossen

Es gab eine Enthaltung. Das bedeutet konkret, dass die vorhandene 13,6 Hektar große Kiesabbaufläche, die von der Firma Brückner Rohrtechnik bewirtschaftet wird, vergrößert und dann eine Gesamtfläche von 21,1 Hektar haben wird. Den Antrag auf Erweiterung hatte das Unternehmen im Februar 2017 gestellt, um die vorhandenen Rohstoffe für die Bauwirtschaft nutzbar zu machen und um die damit in Zusammenhang stehenden Arbeitsplätze für weitere 15 Jahre zu sichern.

Bevor es zur Abstimmung kam, gab es allerdings noch reichlich Diskussionsstoff. „Wir können nicht zustimmen, wenn wir unsere Naturschönheiten langfristig schützen wollen“, erklärte Karl Walther von den Grünen. Er befürchtet, dass die angekündigte Renaturierung der Flächen ausbleibt und dass sie, wenn sie vollständig abgetragen sind, zu einer Deponie werden könnten.

Zur Erklärung: Die derzeit bestehende Kiesabbaufläche soll nach dem Ende ihrer Nutzung wieder zu einer Grünfläche mit Böschungen, Gehölz und Gewässern werden. Die Erweiterungsfläche soll wieder für die Landwirtschaft nutzbar gemacht werden, wie es auch momentan der Fall ist. Bürgermeister Hartmut Keinberger (CDU) schloss kategorisch aus, dass eine Deponie entsteht. Weder die CDU noch der Besitzer der Flächen wollen das. „Daher lassen wir uns vertraglich zusichern, dass das nicht passiert“, so der Bürgermeister.

Damit war die Diskussion jedoch noch nicht beendet. Vielmehr wies Karl Walther auf die Möglichkeit hin, dass im Zuge einer Genehmigung weitere Begehrlichkeiten entstehen könnten. „Wir haben viele gefragte Abbauflächen in Kosel. Aber irgendwann muss es gut sein“, so der Grünen-Politiker. Ein weiterer Kritikpunkt: „Es wird bis kurz vor das Grundwasser abgebaut, so können dort Schadstoffe hineingeraten“, meinte Walther.

Henning Willers von der unteren Naturschutzbehörde des Kreises Rendsburg-Eckernförde teilte diese Ansicht nicht. „Zwei Meter vor dem Grundwasser ist Schluss“, betonte er. Dennoch machte Willers keinen Hehl daraus, dass der Kiesabbau „der größte Eingriff in die Natur“ sei. „Insgesamt ist es aus Naturschutz-Sicht aber ein genehmigungsfähiger Antrag.“

Im Zuge seiner Ausführungen verwies Henning Willers auf die Kiesknappheit im Kreis und im ganzen Land Schleswig-Holstein. Daher sei es dem Kreis ein Anliegen, die Kiesvorkommen möglichst umfänglich abzubauen.

Trotz der geäußerten Bedenken wurde dem Antrag letztlich zugestimmt.

jas

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 13.08.2017

Quellenangabe und Copyright:
12.08.2017 | jas | Eckernförder Zeitung, shz.de