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34 Franzosen besuchen bis Freitag Schwansen / Partnerschaft Kosel – La Mézière besteht seit 32 Jahren

Eine Hemmschwelle, einfach drauflos zu reden, habe es im ersten Jahr schon gegeben, erinnert sich Frauke Wohlert-Rübenath. Die Koselerin nimmt seit 2000 an den gegenseitigen Besuchen im Zuge der Partnerschaft zwischen Kosel und La Mézière teil. Am Sonnabend kamen 34 Franzosen in Schwansen an, und auch in diesem Jahr hat sie wieder Besuch aufgenommen. „Es gab auf beiden Seiten eine Bereitschaft, aufeinander zuzugehen“, berichtet sie. So ließ sich die anfängliche kommunikative Hemmschwelle schnell überwinden. Die Wege, sich zu Hause zu unterhalten, wenn Besuch aus der Bretagne da ist, sind vielfältig: Französisch, Englisch, auch mal mit Händen und Füßen – „aber es geht“.

Es habe sich eine Freundschaft zwischen Koselern und La Mézière entwickelt, sagt Claudine Le noac´h. Sie nimmt seit 1996 an den gegenseitigen Besuchen teil und hat festgestellt, dass sich Deutsche und Franzosen, abgesehen von der Sprache, gar nicht so sehr unterscheiden. Sogar die Landschaften seien ähnlich, denn auch in der Bretagne gebe es viel Küste. Das Essen in Deutschland schmeckt der Französin. Allerdings sei das Frühstück hier umfangreicher, in Frankreich bestehe es nur aus Baguette und Marmelade.

Am Freitag geht es für den Besuch wieder nach Hause. Vorher steht aber noch ein buntes Programm an. Jedes Jahr steht der Besuch unter einem Schwerpunktthema, diesmal ist es die deutsch-dänische Minderheit. So ging es gestern nach Sonderburg, nachdem am Sonntag offene Spiele auf der Tagesordnung standen. Heute geht es ins Textilmuseum nach Neumünster. Donnerstag steht eine historische Wanderung durch Missunde im Wochenplan. Am Abend wird gemeinsam gefeiert und die Franzosen führen etwas auf. Aber feiern Franzosen anders als Deutsche? „Die Feiern haben sich mit den Jahren angeglichen“, hat Heinke Marquardt festgestellt. Schließlich besteht die Partnerschaft schon seit 32 Jahren. „Die Franzosen sind etwas spontaner.“ Sie ist Vorsitzende des Koseler Organisationsteams, in dem sich rund zehn Menschen bereits seit Monaten Gedanken darüber gemacht haben, wie der diesjährige Besuch ablaufen soll. Und auch die Franzosen haben einiges an Vorbereitung investiert, bevor sie sich auf die 23-stündige Busfahrt nach Kosel machten. So mussten Dekorationen gebastelt werden, denn neben der Aufführung am Donnerstag kamen die Gäste Sonnabend im Stil der 1920er-Jahre in Frankreich verkleidet in Kosel an. „Im Oktober fangen wir wieder mit den Vorbereitungen an“, berichtet Christine Hainry, Vorsitzende des Planungskomitees auf französischer Seite. Dann nämlich bereiten sie den Besuch der Koseler in La Mézière vor, der im nächsten Jahr ansteht.

Michelle Ritterbusch

 
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 23.07.2018

Quellenangabe und Copyright:
24.07.2018| Michelle Ritterbusch| Eckernförder Zeitung, shz.de