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Koseler Willkommenskreis besucht mit syrischen Gästen die Freiwillige Feuerwehr. Feuerwehrübung für die Neubürger wird angedacht

Selten war die Freude und das Gelächter so groß, wenn eine Feuerwehrsirene über die Straßen hallt. Statt besorgt zu sein waren die syrischen Gäste, die in Kosel und Missunde wohnen, aus dem Häuschen. Gemeindewehrführer Marco Wolfmüller und sein Stellvertreter Stefan Ruch sowie Benjamin Vogt hatten die Neubürger im Rahmen des wöchentlichen Willkommenscafe in der Alten Schule zu einem Besuch ins benachbarte Gerätehaus eingeladen.

Begleitet durch Mitglieder des Willkommenskreises um die Organisatoren Marx Harder, Wolfgang Kastens und Bernd Jacobsen, kamen die Gäste ins Gerätehaus, wo sie in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die Gruppe unbegleiteter Jugendlicher, die derzeit in Missunde in Unterkünften des Heilpädagogikums wohnen, bekamen von Wehrführer Wolfmüller einen groben Überblick über die Freiwillige Feuerwehr. Während dessen öffneten Ruch und Vogt die Ladeluken am Feuerwehrfahrzeug. Mit großem Interesse verfolgten die sieben Syrer (drei hatten Deutschunterricht in Eckernförde), die derzeit in Kosel ein Zuhause gefunden haben, was sich in dem Fahrzeug alles befand. Vogt war in seine Ausrüstung gestiegen und demonstrierte den Einsatz der Technik. Mohammed, der von Bernd Jacobsen betreut wird, übersetzte seinen Landsleuten. Und auch, wenn er viele der Fachbegriffe nicht kannte, so nickten seine Landsleute eifrig und konnten den Erläuterungen gut folgen.

Als das Fahrerhaus geöffnet wurde, saßen die ersten schnell am Lenkrad und durften die Feuerwehrsirene in Gang setzten. Die Gäste strahlten und waren glücklich. In Syrien hätten sie auch Feuerwehrfahrzeuge, aber die seien absolut kein Vergleich zu diesen „super Autos“, meinte Mohammed.

„Wir wollten unseren Gästen mal unser Arbeit vorstellen“, sagte Wolfmüller, der bei seinen Erläuterungen ebenfalls einen Übersetzer hatte. Und auch Bürgermeister Hartmut Keinberger, der den Besuch begleitete, war sehr erfreut über das Engagement der Feuerwehr und des Willkommenskreises. Rund 40 Helfer gehören dem Kreis an, der sehr gute Kontakt zu den Gästen pflegt. Da die Anzahl der Gäste mit insgesamt zehn in Kosel überschaubar sei, könnten sie auch wirklich integriert werden, meinte Kastens. Jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr laden sie in die Alte Schule ein. Dass die Feuerwehr mit ihrer Einladung genau ins Schwarze traf, war überall zu erleben. Alles wurde angefasst und mit großen Augen bestaunt. „Mit Technik kann man einfach begeistern“, sagte Ruch. Und damit die Gäste auch einmal selber ein Gefühl für die Ausrüstung bekamen, zog Gazeh eine Feuerwehrjacke über, nahm eine Atemluftflasche auf den Rücken und setzte einen Feuerwehrhelm auf den Kopf. Zur großen Freude seiner Landsleute stapfte er einmal ums Fahrzeug und war für zwei Minuten ein Feuerwehrmann.

Ihnen sei der Kontakt zu den Neubürgern sehr wichtig, meinte Ruch, der ankündigte, dass die Feuerwehr im kommenden Jahr eine Übung fahren werde, um den Gästen einen Einblick in ihre Arbeit zu geben. Zugleich würden sie ihnen dabei richtiges Verhalten im Brandfall vermitteln.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 22.12.2015

Quellenangabe und Copyright:
21.12.2015| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de