Gemeinde Kosel

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Eine lange Reihe weißer Zelte auf grünem Rasen, dahinter eine dunkle Waldkulisse und darüber der "Himmel über Bohnert" - das ließ sich am Sonntag wieder gut an.

Dass dieser Himmel ein Einsehen hatte und einige kühlende Regentropfen auf den Festplatz schickte, das empfanden die meisten Gäste sicher als wohltuend. Zumal sie mit ihren Kaffeebechern, Weingläsern und Kuchentellern unter Zeltdächern genügend Plätze fanden.

30 ausstellende Künstler aus der Umgebung, aber auch aus Kiel, Lübeck und Kaltenkirchen, hatten ihre Schätze nach Bohnert gebracht und präsentierten sie jetzt in ansprechender Umgebung. Dort hatte jeder seinen weißen "Ausstellungsraum", optisch gut getrennt von der "Nachbar-Galerie". Auf diese Weise kamen alle Exponate gut zur Wirkung, und die Besucher hatten ihre Freude daran, von einer Kunstschau zur nächsten zu schlendern.

Bilder - Aquarelle, ßlgemälde, Acrylmalereien, Zeichnungen - die Palette war groß, die Farbigkeit ganz unterschiedlich, die Motivwahl breit gefächert: Landschaften, Birkenstämme, Stillleben, Kühe und immer wieder Blumen, Blumen, Blumen. Was gibt es schließlich Schöneres als Blüten zu Sommerszeiten, wenn sie überall üppig, kraftvoll und leuchtend blühen.

Helke Köster aus Kaltenkirchen, zurück von einem langen Aufenthalt in Südfrankreich, zeigte ebenfalls Florales - leuchtend roten Mohn von ungeheuerer Strahlkraft und Vitalität. Wer schlau war, deckte sich mit Blütenbildern ein und nahm sie mit nach Hause - vorsorglich für die kalten, grauen und vegetationsarmen Monate.

Auch andere Kunst-Sparten waren vertreten und zeigten Arbeiten von hohem Niveau. So auch Helga Buhk aus Fahrdorf, die ihr weißes Ausstellungszelt ganz mit blau-weißer Keramik bestückt hatte. Ein sehr dunkles Blau - kombiniert mit gebrochenem Weiß und eher matter Oberfläche - dekoriert ihre schlichten Gefäße, Schalen und Krüge: eine ebenmäßige Gestaltung, die in Form und Farbe überzeugt.

Schmuck und Leder, Buchbindearbeiten und Seidenmalerei, Steine, Gefilztes und Fotographie, Gartenobjekte und Schmiedearbeiten - das Angebot war riesig, die Verführung zum Kauf enorm.

Ebenfalls wurde die Musik ganz groß geschrieben. Ob Tanja Sell und Carsten Arndt, Profi Claudia Piehl oder die 17 Ladies von "Bella Donna" oder "Cumin" mit zehn Musikern aus verschiedenen Bands - es gab rundum Klangvolles für sensible Ohren. Neben Augenschmaus und Ohrenschmaus gab s zudem noch Kuchenschmaus - was fehlte hier eigentlich zum Freuen und Genießen?

Die Vielfältigkeit, die Qualität und das Niveau der Groß-Ausstellung sprechen für Jutta Kreuziger, die Organisatorin. Schon seit 16 Jahren bereitet sie alljährlich dieses Highlight der Gemeinde Kosel mit viel Umsicht, wachsender Erfahrung und Freude vor. Nicht von ungefähr freut sich Bürgermeister Dr. Heinz Zimmermann-Stock darüber, eine solch aktive und erfolgreiche Bürgerin in Kosel zu wissen.

Nun war das 16. Mal am Sonntag wieder ein großer Erfolg. Wie geht es weiter? Man hörte da etwas munkeln . . . "Nein, nein," lacht Jutta Kreuziger, "natürlich gibt es ein 17. Mal, und dann schauen wir weiter." Vergnügt berichtet sie von den Anfängen und beschreibt, wie mit Hilfe kalifornischer Freunde aus dem geplanten Straßenfest das erste Kunst-Fest wurde. "Meine Freunde erzählten von Kalifornien und wie man dort mit Künstlern und Musikern ganz wunderbare Kultur-Feste feiert," erzählt Jutta Kreuziger.

Inzwischen habe sie ihr Ziel - immer auf s Neue das Niveau und die Qualität dieser hochsommerlichen Veranstaltung zu steigern - stets weiter verfolgt und sei "jetzt an einem Punkt, wo alles soweit stimmt". Da kann man nur sagen: Glückwunsch und allzeit ein freundlicher Himmel über dem kultur-genüsslichen Bohnert.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 29.06.2010

Quellenangabe und Copyright:
13.07.2010 | Sylvia Meisner-Zimmermann | Eckernförder Zeitung, shz.de