Gemeinde Kosel

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Das 150 Jahre alte Werk soll im Brodersbyer Dorfmuseum ausgestellt werden / Initiatoren vermuten, dass sich das Bild noch in der Region befindet

Angeregt durch ein Luftbild in den Schleswiger Nachrichten vom 2. August sucht das "Bürgerarchiv Brodersby" ein Bild mit dem gleichen Motiv, das aber 150 Jahre älter ist.


Das 1864 gemalte Ölbild zeigt die nur wenige Monate existierende Kriegsbrücke über die Schleienge bei Missunde. Kurz nach der Schlacht vom 2. Februar 1864 bauten österreichische Pioniere die teilweise zerstörte Brücke wieder auf. Im September des gleichen Jahres wurde sie meistbietend versteigert und abgebaut.

Auf der Brücke sieht man eine Reiterstaffel des preußischen Regiments

Nr. 3 von Zieten. Das mit Älfarben gemalte Bild stammt von der damaligen Fährpächterin Brigitte von Zerssen. Sie hat darin eine Szene festgehalten, wie sie nach Beendigung der Kampfhandlungen vermutlich an der Tagesordnung war. "Auffällig ist die friedliche Stimmung dieses Bildes - trotz der überall gegenwärtigen kriegerischen Attribute", erklärt Karl-August Thoms, Mitglied des Bürgerarchivs. Leider sei der Verbleib des Bildes unbekannt.

Mehr als ein Jahrhundert blieb das Bild in Besitz der Familie. 1982 verkauften Erben von Wilhelm Martensen, einem Großneffen der Malerin, das Bild an einen Antiquitätenhändler. Danach verliert sich seine Spur.

Das Bürgerarchiv Brodersby restaurierte eine fotografische Kopie, die in der Originalgröße von 65 x 40 Zentimeter in der Schleswig-Holstein-Stube des Dorfmuseums Brodersby hängt.

Doch lieber sähe man das Original an diesem Platz. "Es ist ein zeitgeschichtliches Dokument unseres Dorfes und gehört hierher", meint Burkhard

Teubel vom Bürgerarchiv. Die Gruppe geht davon aus, dass das Bild noch irgendwo in der Region sei. Denn sonst könne niemand einen Bezug zu diesem Motiv finden.

Die Mitglieder des Bürgerarchivs hoffen, nicht zuletzt über diesen Zeitungsartikel Hinweise auf den Verbleib des Bildes zu bekommen. Falls die Randbedingungen in Ordnung seien, würden sie es auch gerne erwerben, um damit ein Stück Heimat nach Hause holen. Kontaktperson ist Karl-August Thoms, Telefon 0 46 22 / 926.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 09.10.2011

Quellenangabe und Copyright:
08.08.2011 | ql | Eckernförder Zeitung, shz.de