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An der Aufstellung eines Kanalkatasters geht in den Gemeinden kein Weg vorbei. Der Bauausschuss Kosel empfahl kürzlich einstimmig, den Umfang der Arbeiten für das Kataster in Kosel zu erweitern.

So sollen jetzt alle Schmutzwasserkanäle im Ortsteil Kosel ohne Gallbergring (er soll saniert werden) gereinigt und inspiziert werden. Gleiches gilt jetzt auch in den Ortsteilen Missunde und Weseby für das Schmutzwassernetz. Ebenso sollen jetzt gegenüber der letzten Beschlusslage auch die Grundstücksanschlussleitungen für das Schmutzwasser in den Ortsteilen Kosel, Missunde und Weseby inspiziert werden. Eine Reinigung der Anschlussleitungen soll aber nur dann erfolgen, wenn der Abfluss behindert ist oder eine Inspektion ohne Reinigung scheitern würde, hieß es. Nach reger Diskussion beschloss der Ausschuss unter Leitung von Egon Bülow, weiterhin auf die Reinigung und Inspektion sämtlicher Regenwasserleitungen in allen Ortsteilen zu verzichten. Die Selbstüberwachungsverordnung (SüVO) gewährt Gemeinden bis 2032 Zeit dafür. Im Ortsteil Bohnert ist das Schmutzwassersystem privat organisiert, und auch das Regenwassersystem bleibt unberücksichtigt. Die geschätzten Gesamtkosten für den jetzt empfohlenen Arbeitsaufwand samt Ingenieursleistung belaufen sich auf rund 119 000 Euro. Hätte man alle Positionen beschlossen, wären Kosten von rund 200 000 Euro entstanden. Der Ausschuss kam überein, dass man die Kosten für das Regenwassersystem sparen könne, die Daten wären erst in 20 Jahren vorgeschrieben. "Das wäre jetzt Luxus", stellte Finanzausschussvorsitzende Margit Riemer fest, die an zahlreiche weitere umfangreiche Investitionswünsche der Gemeinde (beispielsweise Gallbergring, altengerechtes Wohnen, Kyffhäuserheimerweiterung) erinnerte. 

Zu den Änderungen beigetragen hatte auch ein Gespräch der Finanzausschussvorsitzenden, des Bürgermeisters Heinz Zimmermann-Stock, der Bauabteilung des Amtes Schlei-Ostsee sowie des Fachplaners der ausführenden Firma torresin & Partner. "Wir wollten der Gemeinde noch einmal die Argumente für die Einbeziehung der Regenwasserkanäle sowie der Hausanschlussschächte erklären", sagte Jan Andresen aus der Bauverwaltung des Amtes auf Nachfrage der EZ. Und auch bei der Bauausschusssitzung machten Detlev Flach von torresin & Partner sowie Bauabteilungsleiter Norbert Jordan vom Amt erneut die Bedeutung von Daten auch über das Regenwassersystem deutlich. Nur so sei ein Überblick über alle Anlagen vorhanden. Als Vorteile nannte Jordan nicht nur eine bessere Finanzausgabenplanung in Zukunft, sondern auch verwendbare Daten, die mit der zu erwartenden Einführung der Doppik nötig werden. Außerdem lägen dann Daten vor, die die Bürger bei allen Fragen rund um Hausanschlüsse und Bauanträge benötigten, so Jordan. Die Entscheidung, das Regenwasser nicht mit zu betrachten, liege im Ermessen der Gemeindegremien. 

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 02.07.2012

Quellenangabe und Copyright:
20.08.2012| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de