Königsburg und gruselige Geschichten
Von ez - Aktualisiert am 23.07.2018
Der Veranstaltungskalender der Heimatgemeinschaft Eckernförde bietet monatlich im Sommer eine Exkursion an. Nun ging es zur Königsburg an der Schlei
Über 70 Teilnehmer kamen nach Bohnert, um den für die meisten „weißen Fleck“ mit Wissen zu füllen. Nach kurzer Begrüßung durch Thomas Becker von der Heimatgemeinschaft wanderte die Gruppe zum Ufer der Schlei, wo Heinz Bannick erste geschichtliche Hintergründe der Burg und deren Bewohnern erläuterte. So erfuhren die Heimatinteressierten, dass die ersten Spuren der Königsburg bereits bis zum Beginn des 13. Jahrhunderts zurückreichen, als der Dänenkönig Waldemar II. über das Gebiet herrschte. Es folgte die gruslige Geschichte über den „Brudermord“, da sich die Söhne Waldemars über die Nachfolge der königlichen Herrschaft stritten und dieser Disput sogar zu kriegerischen Auseinandersetzungen und zur heimtückischen Ermordung des ältesten Sohnes Erich führte. Mit den Worten „Die Leiche des Dänen wurde mit Steinen beschwert und einer Eisenkette umwickelt in die Schlei geworfen. Noch heute ist die Kette im Schleswiger Dom zu sehen“, verlieh Bannick dieser Story eine besondere Dramatik. Die Überlieferung berichtet weiterhin, dass dann die Leiche an der nahe gelegenen Halbinsel aufgefunden wurde und einem alten Gedicht zufolge „Der Himmel verfinsterte sich und es leuchteten die Sterne“ soll dann diese Halbinsel zu ihrem Namen „Finsterstern“ gekommen sein. „Natürlich ranken sich um diese Begebenheit zig verschiedene Geschichten, doch diese ist die wahrscheinlichste“, so Heinz Bannick.
Anschließend übernahm Bernd Jacobsen die Leitung und gab sein Wissen über die Königsburg, die Kämpfe um die Burg im frühen 15. Jahrhundert, deren Bewohner und schließlich den Verfall der Burg preis. „Angeblich sollen die Steine der Burg zum Bau der Riesebyer Kirche verwendet worden sein“, konnte Jacobsen berichten. Die „Burgführung“ setzte sich durch das heute in privater Hand befindliche Anwesen bis zum Schleiufer fort und endete mit Erläuterungen über das Leben des einst hier ansässigen Lehrers und Heimatforschers Christian Kock, der sich intensiv heimatgeschichtlichen Studien widmete. Bis 1946 war Kock Vorsitzender und danach Ehrenvorsitzender der Heimatgemeinschaft, die heute rund 3100 Mitglieder zählt.
Als Mitglied mit einem Jahresbeitrag von nur 18 Euro hat jeder die Möglichkeit, an den Exkursionen, Fahrten und Vorträgen zum Vorzugspreis teilzunehmen, das Archiv und die Bücherei zu nutzen und Unterstützung bei der Familienforschung zu erhalten. Die nächste Tour steht am Mittwoch, 29. August, mit dem Besuch der DGzRS Damp an. pba Infos und Anmeldemöglichkeit unter www.heimatgemeinschaft-eck.de.
Letzte Aktualisierung: 23.07.2018
Quellenangabe und Copyright:
24.07.2018| ez| Eckernförder Zeitung, shz.de
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