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Die St. Laurentius Kirche in Kosel war fast ganz voll besetzt.

Voller Vorfreude konnte Pastorin Susanna Kschamer Musikfreunde aus der ganzen Region begrüßen. Zum zweiten Mal hatten sich Kammersänger Hans Georg Ahrens und Akkordeonist Alexander Wernet angekündigt, um meisterhaft Werke eines großen Musikers zu Gehör zu bringen.

Im letzten Jahr hatten sich die beiden Musiker auf Schubert konzentriert, in diesem Jahr ging es ausschließlich um Lieder von Gustav Mahler. Der österreichische Komponist und Dirigent Mahler vereinigt in sich den Zeitgeist von Spätromantik und Moderne. Sein Werk ist nicht nur umfänglich, sondern breit gefächert. Das zeigten Hans Georg Ahrens und Alexander Wernet in ihrem Konzert eindrucksvoll.

Im ersten Programmteil ging es um Lieder aus verschiedenen Werken Mahlers, getragen von einer melancholischen Sehnsucht und ergreifenden Traurigkeit, im zweiten Teil durften die vielen Gäste auch Melodien aus Mahlers Sinfonie Nr. 5, F-Dur oder aus „Don Juan“ hören. Der volle Bass von Hans Georg Ahrens unterstrich mit jeder Note die Botschaften Mahlers. Alexander Wernet zeigte darüber hinaus virtuos, was dem Laien vielleicht gar nicht bewusst ist. Dass das Akkordeon nämlich zu viel mehr taugt als zu schwungvollen Shanties oder Polka-Rhythmen. Die Töne perlten sanft und sehnsuchtsvoll von den Tasten und rührten wohl jedes Herz.

Nicht immer findet jeder leicht Zugang zu Mahlers Werk, aber entziehen kann sich der Schönheit seiner Melodien auch niemand. Vor allem nicht, wenn die Lieder mit so viel Leidenschaft und Virtuosität vorgetragen werden.

Der musikalische Spätnachmittag in Kosel war ebenso professionell wie familiär. Einmal mehr gelang es, in der stimmungsvollen Kirche eine private Atmosphäre des Musikgenusses zu zaubern.

Die Nähe zu den Künstlern hat dazu ebenso beigetragen wie die gesellige Pause mit Wein und Knabbereien. Der Besuch von Hans Georg Ahrens und Alexander Wernet hat Freude gemacht und für einige Zeit ganz hohe musikalische Kunst nach Kosel gebracht. Die Spenden, die für das Konzert erbeten wurden, sollen der Flüchtlingshilfe zu Gute kommen.

ihau
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 17.02.2016

Quellenangabe und Copyright:
16.02.2016| Iris Haulsen| Eckernförder Zeitung, shz.de