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Marx Harder zieht Bilanz: 25 Tag- und Nachtfalter 2017 im Schmetterlingsgarten erfasst

Die Liste der Schmetterlinge und Falter ist lang, die Marx Harder in seinem erst 2015 angelegten Faltergarten in dieser Saison zählen konnte. 25 Tag- und Widderchenarten (Nachtfalter) zählte er auf dem rund 900 Quadratmeter großen Areal in Schoolbek. 2015 war dort noch eine Ponyweide mit rein zufälligen Schmetterlingsbesuchen, 2016 zählte Harder schon 21 Arten. „Ich bin begeistert von der Entwicklung“, stellt er fest.

Viel mehr noch als über die Artenanzahl freut sich Harder nach Abschluss der Saison über die vielfachen Vermehrungen von Faltern im Garten. So konnte er bei neun Tagfaltern und bei zehn Nachtfaltern Nachwuchs in der Fläche entdecken.

Nahezu täglich ist Harder in dem Garten, der außerdem über einen Teich, Trockenmauern und Sandflächen verfügt, und beobachtet Falter bei der Paarung. Auch die Eiablage, die Verwandlung von der aus dem Ei geschlüpften Raupe bis hin zu ihrer Verpuppung, bevor ein neuer Schmetterling schlüpft, hat er vielfach beobachtet und dokumentiert. Um den nicht einmal eine Minute dauernden Schlüpfakt aus der Puppe nicht zu verpassen, hat Harder Zweige von Pflanzen und Büschen ins Haus geholt.

Bei der Anlage der Fläche in Schoolbek setzte Harder auf entsprechende Fachliteratur aber auch auf seine Erfahrungen als langjähriger Mitarbeiter im Tagfalter-Monitoring. Besonders spannend ist für Harder zu beobachten, wie sich die Vegetation auf dem ausgehagerten (nährstoffarmen) Standort jedes Jahr verändert. „Vom letzten Jahr auf dieses Jahr hat sich der Bewuchs verändert; einige Pflanzen sind in den Hintergrund getreten, andere haben sich vermehrt. Insgesamt ist es bunter geworden“, berichtet er. Als Initialsaat war eine Mischung aus 23 heimischen Stauden und fünf Grasarten ausgebracht worden.

Offensichtlich ist der aus zweiter Hand geschaffene Standort so gut, dass viele Falter sich vermehrten. Raupen fand er von den Faltern Admiral, Tagpfauenauge, Landkärtchen, Zitronenfalter und Aurorafalter. Darüber hinaus fand er auch Eier vom Grünaderweißling und vom Hauhechel-Bläuling. Keinen Nachweis über eine Reproduktion fand er für die auf der Roten Liste stehenden Arten Sechsfleckwidderchen und Ampfer-Grünwidderchen.

Ob alle gesichteten Falter in dem Garten sesshaft wurden, oder ob die Arten „durchgewandert“ oder „eingewandert“ von den Artenschutzflächen südöstlich des Gartens sind, das lasse sich erst klären, wenn entsprechende Eiablagen und Raupen zu finden sind. Daher fiebert Harder dem Frühsommer 2018 entgegen. Dann werden die ersten Falter schlüpfen.

Um den besonderen Lebensraum für Falter und Insekten zu fördern, plant Harder weitere Bereiche von Gras zu befreien. Stattdessen werden vor allem Hornklee, Klappertopf und Teufelsabbiss sowie weitere nektartragende Stauden und Kräuter gesät oder gepflanzt. Ziel ist es, dass Blütenpflanzen von März bis Anfang Herbst leicht zugänglichen Nektar anbieten. Neuen Lebensraum möchte der Schoolbeker auch für Wild- und Erdbienen schaffen. Dafür werden trockene und sandige Standort geschaffen.

Mit dem Mehr an Insekten auf der Fläche hat Harder auch registriert, dass sich zahlreiche Folgearten einstellen. Ob Heuschrecken, Spinnen oder Vögel, sie alle nehmen den Naturgarten gerne an. Wer in seinem Garten etwas für Insekten und Falter tun möchte, findet typische Pflanzen und Sträucher im Handel. Oft reiche es schon aus, wenn man einfach Kräuter zur Blüte kommen lasse. „Weniger tun ist dann mehr für Insekten“, sagt Harder.

Dirk Steinmetz

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 22.09.2017

Quellenangabe und Copyright:
23.09.2017| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de