Hier bedient der König höchstpersönlich
Von Britta Bünger - Aktualisiert am 07.04.2019
Saisonstart beim Naschikönig in Weseby / Über 500 Sorten an Süßigkeiten zur Auswahl
Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob Sie lieber hartes oder weiches Weingummi mögen? Oder on man es lieber kauen oder lutschen sollte? Nein? Könnten Sie aber, denn der Naschikönig in Weseby kann diesbezüglich Tipps geben, die Sie sonst wahrscheinlich nirgends erhalten. Das macht er ganz offensichtlich schon seit 14 Jahren ziemlich gut, denn die Anhängerschaft wächst und wächst. Jung und Alt stehen sich am kleinen Kiosk mit Blick auf die Schlei auch mal für Stunden die Beine in den Bauch und lauschen den Geschichten von Peter Viergutz, dem der Schalk, aber auch die Menschenfreude aus den Augen blitzt bei jedem Kunden, der sich von ihm eine kleine Papiertüte mit süßen Teilchen füllen lässt.
Schnell ist hier nix, außer der Griff des Naschikönigs zur richtigen der unzähligen übereinandergestapelten Boxen. Selbst zur Saisoneröffnung vor wenigen Tagen weiß er umgehend, wo er die gewünschten Minionfiguren, die Gitarre aus Lakritz oder den Pfirsichweingummi in Herzform suchen muss. Garantiert ist auch: Hier bedient nur der „König“ höchstpersönlich, und sonst niemand. „Genau einmal haben meine Frau und ich zeitgleich Weingummi verkauft. Danach haben wir für 20 Minuten die Pforte geschlossen und das System geordnet“, erinnert er sich schmunzelnd. Nun sind die Rollen klar verteilt: Er ist der Herr über die Naschidosen, und seine Frau kümmert sich um Waffeln, Kaffee, Kuchen und Original Berliner Weiße mit Schuss, die das Ehepaar aus seiner Heimat Berlin mit umgesiedelt hat. Die Hektik der Hauptstadt haben sie aber bewusst hinter sich gelassen. Kleine und große Kunden haben hier alle Zeit der Welt.
Über 500 Sorten an Naschereien, liebevoll mit Foto und Preis aufgelistet und rund um den Kiosk drapiert, muss man auch erst einmal studieren. Um sich nicht alles merken zu müssen, liegen Zettel und Stift bereit. Darauf kann man Anzahl und Namen der Leckereien notieren und dann an der Luke dem Naschikönig persönlich durchgeben. In dieser Saison gibt es wieder an die 50 neue Sorten zu entdecken, die Viergutz über den Winter aufgetrieben hat. „In Norwegen habe ich irgendwann einmal die Suche nach besonderen Süßigkeiten gestartet und mittlerweile bin ich in Belgien angekommen“, sagt er. Inhaltsstoffe und Zutaten kennt Viergutz bei allen Produkten: „Es gibt so viele Unverträglichkeiten, die auch wirklich mitunter schwere Folgen haben können. Wir haben von zuckerfrei über nussfrei bis hin zu Halal-Produkten alles im Angebot.“ Ihm entkommt also keiner.
Auch Denise Roschmann und ihre Kinder aus Fleckeby werden da schwach. In diesem Jahr zeigen sie Freundin Friederike Schmitt und ihren Kindern Jonte (3) und Jarl (5) das versteckte Zuckerparadies. Auch sie waren gewiss nicht das letzte Mal hier. „ Dies hier ist ein schönes Ausflugsziel mit den Kindern. Bis nach Hause haben wir es allerdings noch nie mit Naschi geschafft“, sagt Denise Roschmann.
Letzte Aktualisierung: 07.04.2019
Quellenangabe und Copyright:
08.04.2019| Britta Bünger| Eckernförder Zeitung, shz.de
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