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Naturführer Karl Walther bietet Führungen zu schönen und unbekannten Plätzen seiner Heimat an. Erste Führung ging nach Bohnert.

Der erste Teilnehmerbeitrag kam von Kosels Bürgermeister Hartmut Keinberger. Zusammen mit fünf weiteren Gästen gehörte er zur ersten Exkursionsgemeinde des jüngst zertifizierten Naturbegleiter Karl Walther aus Bohnert, der zu einer Naturwanderung eingeladen hatte.

Die Veranstaltung des Schlei Informations- und Erlebniszentrums (SIEZ) stand unter der Überschrift „Die Gewässer der Gemeinde Kosel“ und widmete sich kleinen Bächen und Fischteichen Ort. „Kosel besitzt wunderbare verschiedene Gewässer“, so Karl Walther, die geradezu darauf warten, entdeckt zu werden.

Seine erste Exkursion führte die naturinteressierte Gruppe nach Bohnert in einen fast verwunschenen und unberührten Teil der Gemeinde. Da der kleine Bach und das naturbelassene Gebiet namenlos sind, hat Karl Walther, der als Privatmann und Pächter in dem Bereich Naturschutz betreibt, sich Namen zusammen mit seinen Töchtern ausgedacht: Lotta-Bach, nach seiner großen Tochter, und Tiger-Schlucht, weil das kleine Gebiet einen fast „wilden“ Eindruck macht, so sehr, dass die kleine Tochter Zora erklärt, es könne dort auch noch Dinosaurier geben.

Tatsächlich mutet das Gebiet an wie ein verwunschener Wald. „Hier leben sicher Elfen und Feen“, beschrieb Hartmut Keinberger seine Eindrücke. Das ist genau ein Ziel von Walthers Naturerlebnis-Touren. Er will seine Gäste einbinden und nicht mit einem Vortrag belehren. Gemeinsam erforschen, entdecken und erleben, Den eigenen Eindrücken nachgehen und Fragen beantworten, die sich aufdrängen: Was lebt dort? Warum sieht es aus, wie es aussieht?

Walther will, dass die Menschen ihre Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen und verstehen lernen. Dabei vermittelt er wichtige Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte. Wie sieht das Gebiet nach der Frühjahrsdürre aus? Schon mal auf einem Schwingrasenmoor gestanden? Was macht den Hegebusch aus? Wieso schlägt der umgekippter Baum wieder aus? Vieles bliebe dem Laien verborgen – Karl Walther macht es sichtbar. Ruhig, geduldig, mit spürbarer Begeisterung für seine Sache. „Wir haben hier eine der größten Schönheiten, die Bohnert zu bieten hat. Nur weiß das keiner“, erklärte Walther. Das soll sich ändern. Die Führung, die mehr Teilnehmer verdient gehabt hätte, war etwas für alle, die die Natur lieben. Ob groß oder klein, Laie oder Experte. Ganz besonders für Familien. Fröhlich, gesellig, fast familiär, dabei aber naturkundlich hoch professionell. „Das muss erst anlaufen, wird aber bestimmt ein Erfolg“, war sich auch Bürgermeister Keinberger schon vor der Wanderung sicher.

Wer bei der ersten Veranstaltung nicht dabei sein konnte, hat wieder eine Chance am 18. Mai. Dann führt Karl Walther in Bohnert erneute interessierte Menschen in die Geschichte und zurück. Dann zum Thema“ Landwirtschaft im Wandel am Beispiel des Schleidorfs Bohnert“. 

 
 
Güde Horn
Letzte Aktualisierung: 07.05.2014

Quellenangabe und Copyright:
05.04.2014| Iris Haulsen| Eckernförder Zeitung, shz.de