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Chronikteam stellt Gemeindechronik vor / Erhältlich in der Laurentia Stube

1628 traf der Dreißigjährige Krieg Kosel mit voller Härte. Mehr als die Hälfte aller Höfe wurde überfallen, geplündert und niedergebrannt. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Wunden des Krieges verheilt waren. „Vor meinen Recherchen im Schleswiger Landesarchiv war auch mir dieses Ausmaß der Zerstörungen nicht bewusst gewesen“, sagt Heinz Bannick. Seine Erkenntnisse lassen sich ab sofort in Kosels frisch veröffentlichter Gemeindechronik nachlesen.

Auf knapp 400 Seiten haben er und neun weitere Autoren unter der Leitung von Edith Grünauer die Ereignisse um die Dörfer Kosel, Bohnert, Missunde und Weseby zusammengetragen, beginnend bei den frühesten Zivilisationsspuren in der Steinzeit bis hinein in die heutigen Tage.

Das Chronik-Team spürte dafür in ungezählten historischen Quellen nach, sammelte private Schriftstücke der Gemeindebürger, sichtete Fotos und grub in Erinnerungen. Bernd Jacobsen verfasste beinahe im Alleingang die Kapitel zu Bohnert. Die Arbeit an der Chronik gab ihm die Gelegenheit, endlich zu verwerten, „was ich seit 35 Jahren gesammelt habe“. Solange geht er bereits von Tür zu Tür, um Fotos und Informationen über die Dorfgeschichte zusammenzutragen.

Der professionelle Grafiker Holger Hammon bereicherte seine Ausführungen zu Frühgeschichte, Mittelalter und früher Neuzeit mit selbst angefertigten Zeichnungen von Grabmälern, Urnen und Burgen. Friedrich-Wilhelm Voß, ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde und vom Team anerkennend als „lebendes Geschichtsbuch“ bezeichnet, schrieb unter anderem über die Kirchengemeinde und die Kirche.

Bereits vor 25 Jahren kam erstmals die Idee zu einer Chronik auf, wurde aber zunächst wieder verworfen, weil das Vorhaben zu aufwändig erschien. Im Januar 2011 brachte der damalige Bürgermeister und Mitautor Heinz Zimmermann-Stock das Projekt schließlich ins Rollen. Fast sechs Jahre später ist es nun abgeschlossen. „Frau Grünauer ist die einzige, die es umsetzen konnte“, so Zimmermann-Stock. „Und sie hat es großartig gemacht.“ – „Es war nicht einfach, alle unter einen Hut zu bringen“, so Edith Grünauer. „Wir sind ja nur Laien“, sagt sie bescheiden und betont die unverzichtbare Hilfe ihres Mannes Manfred Grünauer, der für die grafische Gestaltung zuständig war. Die weiteren Autoren sind Kai Greiser, Susi Peters, Rudolf Scherbening und Wilhelm Steinhagen.

Um der Gemeinde Lieferkosten zu sparen, brachte Bürgermeister Hartmut Keinberger, der auch das Vorwort verfasste, die 400 Exemplare mit einem Gesamtgewicht von 360 Kilogramm persönlich in die Bücherstube Laurentia. Dort, sowie bei der Sprechstunde des Bürgermeisters, ist die Chronik einzusehen und für 30 Euro zu erwerben.

Sven Raschke
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 25.10.2016

Quellenangabe und Copyright:
25.10.2016| Sven Raschke| Eckernförder Zeitung, shz.de