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Bis 8. November müssen Verkehrsteilnehmer auf Brücke von Lindaunis ausweichen

 Die Schleifähre „Missunde II“ ist zu einer mehrwöchigen Generalüberholung in der Lindenauwerft in Kiel. Gestern Morgen um 7.30 Uhr nahm „Anton“, ein 276 Kilowatt starker Schlepper des Ostseedienstes Jaich aus Kappeln, die Fähre an den Haken.

Im starken Nebel schleppte er sie die Schlei hinauf nach Olpenitz. Dort übernahm Hochseeschlepper „Kitzeberg“ die Trosse und brachte die Fähre nach Kiel, wo sie im Laufe des Tages ankam. Die Rückfahrt ist für Montag, 7. November, geplant. Ab Dienstag, 8. November, steht sie laut Plan wieder für den Autotransport an der Missunder Enge bereit. Da keine Ersatzfähre zur Verfügung steht, müssen Verkehrsteilnehmer in der Zwischenzeit die Brücke von Lindaunis benutzen oder über Schleswig fahren, um auf die andere Seite der Schlei zu gelangen.

„Diese Untersuchung und anschließende TÜV-Abnahme ist mindestens alle fünf Jahre vorgeschrieben“, erklärt Fährmann Rüdiger Jöns. Mit einer Ultraschallmessung wird die Stahldichte des Schiffskörpers überprüft. Wesentliche Arbeiten sind zudem das Entfernen von Rost und ein kompletter Anstrich. Umbauten gebe es diesmal nur an den Toren, für die es neue Sicherheitsvorschriften gebe, so Jöns.

Bereits am Montag wurden der Motor und die Hydraulik ausgebaut. Sie bleiben in Brodersby und werden bei einem Landmaschinenbetrieb überholt, der auch im Betrieb die technische Wartung der Fähre übernimmt. Ein 40-Tonnen-Kran hob die großen Landeklappen aufs Deck, wo sie für die Reise  befestigt wurden.

Jöns hofft, dass der Landesbetrieb, der die etwa 150000 Euro Sanierungskosten bezahlt, auch die seit 1966 bestehende Anlegestelle renoviert. „Denn einige vorstehende Steine haben doch große Kratzer auf der Unterseite der Landeklappen hinterlassen“, hat er festgestellt.

Er selbst will die Auszeit der Fähre für einen Urlaub nutzen und hofft, dass die Zwangspause nicht wieder länger dauern wird – wie bereits bei der letzten Generalüberholung vor vier Jahren. Denn 2012 verzögerte sich die Rückkehr der Fähre um mehrere Wochen, da durch ungünstige Winde der Wellengang auf der Ostsee zu hoch für das Schleppen war.

"Missunde II"

Die Seilfähre  hat einen dieselhydraulischen Antrieb. Sie ist 30,92 Meter lang und 8,85 Meter breit. Ihre Tragfähigkeit beträgt 22,5 Tonnen mit einer maximalen Fahrgastzahl von 45 Personen oder acht Pkw. Bei ihrem Bau wurde viel  Wert auf Sicherheit und Umweltverträglichkeit gelegt. Das führte zum Einbau einer Radaranlage, von Blinklichtern zur Warnung der Schifffahrt, von rutschsicherem Decksbelag. Zudem erhielt die Fähre eine breitere Fahrbahn. Es werden biologische, sich noch besser abbaubauende Schmierstoffe und Öle verwendet. Stapellauf war auf der Werft Genthin am 8. Oktober 2003. Die Einweihung erfolgte in Missunde am 1. Dezember 2003. 2012 wurde die Fähre zum letzten Mal generalüberholt.

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 18.10.2016

Quellenangabe und Copyright:
18.10.2016| Kühl| Eckernförder Zeitung, shz.de