Nein Danke Ich wähleOK für mich

Teilen:

Vielleicht war es ein Zeichen. In jedem Fall ist es ein schöner Moment gewesen für die Probenden der Gesangsgruppe Querfeldein, als sie kürzlich in der Koseler St.-Laurentius-Kirche übten

Nur für wenige Momente fiel ein Sonnenstrahl durch die Fenster und setzte die beiden, ursprünglich drei, aus Holz geschnitzten Putten am Fuß der Orgel ins Licht. Geistesgegenwärtig hielt Bernd Jacobsen den „zauberhaften“ Moment mit der Kamera fest.

Die Geschichte der Putten ist bewegt. Ursprünglich zierten sie die Verkleidung der Orgel, als diese noch zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Altarraum in der Nordwestecke stand. In der Koseler Chronik heißt es dazu, dass es drei Musikputten – Violine, Gambe und Klarinette – waren. Als man 1832 eine neue Orgel auf der Empore der Kirche installierte, wanderten die Putten auf den Kirchboden, wo sie in Vergessenheit gerieten. 1893 wurden zwei Putten herunter geholt, renoviert und bei der Orgel wieder aufgestellt. Wenige Jahre später wurden sie erneut demontiert und wieder auf dem Kirchboden eingelagert. Erst 1968 wurden die Putten mit Violine und Gambe erneut renoviert und auf ihren heutigen Platz gebracht. Die dritte Putte, ausgestattet mit der Klarinette, gilt hingegen seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen.

Sie befand sich seit 1904 im Thaulow-Museum in Kiel. Der Bestand des Museums wurde dann aber wegen verschiedener Bombenangriffe ausgelagert. Auf diesen Wegen verloren sich die Spuren der dritten Musikputte, heißt es in der Chronik. dis

 
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 03.01.2019

Quellenangabe und Copyright:
04.01.2019| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de