Schleikunde im Zirkuswagen
Von Dirk Steinmetz - Aktualisiert am 21.11.2018
Verein SIEZ hat Konzept und mobiles Bildungszentrum geschaffen / Ab März Angebote an der Schlei
Ein Zentrum für die Schlei, wo Kinder, Einheimische und Gäste etwas über das Leben und die Entwicklungen an und in der Schlei erfahren – das ist die Vision des Vereins Schlei Informations- und Erlebniszentrum (SIEZ) aus Kosel. In einer Broschüre hatte der Verein bereits im Vorjahr seine Ideen für ein solches Zentrum visualisiert (wir berichteten).
Auch wenn dieses Gebäude weiter nur eine Idee bleibt, so verfügt der Verein nun über ein mobiles Schleiinformations- und Erlebniszentrum. In einem selbstgebauten Zirkuswagen, der noch durch ein großes Tipi-Zelt ergänzt wird, will der Verein seine Bildungsarbeit unter dem Titel „Kleine Schleiforschung“ schon im kommenden März starten. Bis zu 28 Kinder können dann im Wagen und im Zelt unter Anleitung forschen und das Leben in und an der Schlei entdecken.
„Auf das große Zentrum zu warten, das dauert uns viel zu lange“, meint Dieter Beyer. „Wir machen es selber und fangen lieber klein an“, ergänzt Karl Walther, Vorsitzender des SIEZ. Beyer, seit 2015 Mitglied im Verein und dessen Kassenwart, war die treibende Kraft für den Bau des Wagens. Gemeinsam mit Karl Walther war im Juni mit den Arbeiten begonnen worden. Auf einem alten Bootstrailer bauten die beiden einen gemütlichen Zirkuswagen auf. Der ist inzwischen so weit gediehen, dass die Wände stehen und das Dach dicht ist. Vor wenigen Wochen wurde mit einem kleinen Fest das „Dichtfest“ gefeiert.
Rund 2700 Euro investierte der Verein mit rund 30 Mitgliedern, Tendenz steigend, bereits in das Projekt. Viele Mitglieder und auch Dritte spendeten schon. Mit weiteren Kosten von bis zu 800 Euro für den Wagen rechnet Beyer. So fehlen noch Teile der Einrichtung und auch die Wärmedämmung fehlt noch. Vorhanden ist bereits ein Werkstattofen, der wie ein Kohlenmonoxid-Wächter, bereits gestiftet wurde.
In der Mitte des Wagens wird ein Tisch mit Bänken Platz haben. Darüber erhält der rund vier Meter lange Wagen ein aufgestelltes Lichtdach. Auf Fenster an den Seiten hat man bewusst verzichtet, erklärt „Bauleiter“ Beyer. An den Wänden wollen sie Platz haben für Schaubilder, Karten und anderes Anschauungsmaterial, um den Kindern das Leben in der Schlei zu verdeutlichen.
Der SIEZ wird nun in den Gemeinden, bei Grundschulen und Kitas rund um die Schlei sein mobiles Schleiinformations- und Erlebniszentrum vorstellen, damit Gruppen individuelle Termine in Schleinähe absprechen können. Zur Vorbereitung und zur Information für Kita- und Schulleiter sowie Vertreter der Gemeinden konnte der SIEZ-Verein Schlei-Skipper Sven Greve für eine Schleifahrt mit der „Hein“ gewinnen, berichtet Walther. Erste Gespräche mit Einrichtungen fanden schon statt und Nachfrage nach Terminen für die mobile Schleiforschung gebe es bereits, so Walther weiter. Ebenso bestehen schon Kontakte zum BBZ in Schleswig und zum Jugendherbergswerk.
„Es läuft gut an“, meint Beyer, der an der Schlei groß geworden ist. „Die Schlei ist meine Heimat“, sagt der gebürtige Borgwedeler, der in Rieseby zu Hause ist. „Wir wollen der breiten Bevölkerung die Schönheit und Vielfalt der Schleilandschaft näher bringen“, sagt er.
Bis das Team aber auf Tour geht, fehlt noch das Indianer-Tipi mit gut sechs Metern Durchmesser samt Bänken und Tischen. Beyer schätzt den Kostenaufwand dafür auf rund 3000 Euro. „Eine Zusage über 1000 Euro haben wir schon“, kann Walther ergänzen. Derzeit stellt der Verein Förderanträge.
Infos zur „Kleinen Schleiforschung“ und dem SIEZ unter www.schleiinfozentrum.de.
Letzte Aktualisierung: 21.11.2018
Quellenangabe und Copyright:
20.11.2018| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de
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