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Auch außerhalb der Hauptsaison zieht es noch immer Urlauber auf den Campingplatz Wees
Missunde

Die Masten der Boote am Steg schwingen im aufkommenden Herbstwind. Wo in der Hauptsaison noch viele Eltern mit ihren lebensfrohen Kindern Urlaub gemacht haben, herrscht nun Stille. Die Sommerferien sind längst vorbei und der Großteil der Touristen ist bereits abgereist. Doch zwischen den Wohnwagen der etablierten Dauercamper bietet sich auf dem Campingplatz Wees direkt an der Schlei ein für Ende September untypisches Bild: Auf der weitläufigen Wiese stehen noch immer zwei Zelte dicht beinander und trotzen den immer wieder einsetzenden Regenschauern. „Wir nutzen den Platz als Basis für unsere Tagesausflüge mit dem Fahrrad“, berichtete Gorm Heinicke (47), der gemeinsam mit seiner Partnerin Julia Berndt(45) schon zum zweiten Mal Erholung auf dem Platz mit familiärer Atmosphäre sucht. Neben dem Danewerk Museum haben die beiden Hamburger unter anderem auch schon das historische Wikinger Museum Haithabu besucht .„Hier in Missunde kann man sich wirklich entspannen und Abstand vom hektischen Alltag in der Großstadt gewinnen“, sagte der Altenpfleger. Die andere Gäste seien sehr sympathisch und der Umgang miteinander respektvoll, so Julia Berndt. Besonders freute sich das Paar, das bereits seit 18 Jahren zusammen ist, über die überraschende Nachbarschaft zu Petra Meier (50) aus Sehestedt , die auf dem Rückweg von ihrer Radtour durch Dänemark am Dienstagabend spontan mit ihrem Zelt auf dem Campingplatz Wees eingekehrt ist. „Da das Wetter so unerwartet gut war, habe ich für die 900 Kilometer statt drei Wochen nur eine Woche gebraucht“, sagte die Erzieherin, die sich bereits am nächsten Tag auf die letzte Etappe ihres Ausflugs machte. Gemeinsam frühstückten die drei Aktivurlauber am rustikalen Holztisch unter freiem Himmel und tauschten sich über ihre Reiseerfahrungen aus. „Mir gefällt hier besonders die Wahlmöglichkeit zwischen Gemeinschaft und Abgeschiedenheit. Auf vielen andren Plätzen, vor allem in der Nähe von Städten, ist das in dieser Form gar nicht mehr möglich. Wenn man hier für sich sein möchte, stellt man sein Zelt einfach ein paar Meter weiter“, erklärte Gorm Heinicke. Auch die Nähe zur Natur sei ein besonderer Vorteil des Platzes, so Julia Berndt. Nachts habe sie am Zelteingang schon mehrmals Besuch von einem kleinen Igel bekommen, berichtete sie. „Die naturverbundene und familiäre Stimmung ist für mich ein wichtiges Anliegen“, verriet Anke Nissen, die die Einrichtung bereits seit 1996 mit ihrem engagierten Team führt. Auch in der zunehmend kalten Jahreszeit hält sie gemeinsam mit ihrer langjährigen Mitarbeiterin Renate Sager, die selbst einen Dauerplatz in der Anlage belegt, den liebevoll eingerichteten Krämerladen auf dem Gelände am Laufen. „Wir sind auch ein Anlaufpunkt für viele ältere Gemeindemitglieder, die hier kleine Besorgungen machen, Kaffee trinken und sich sonntags am Stammtisch gemeinsam mit den Gästen austauschen können“, so Anke Nissen.

Raissa Waskow

Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 27.09.2015

Quellenangabe und Copyright:
25.09.2015| Raissa Waskow| Eckernförder Zeitung,SHZ.de