Gelebte Freundschaft in Kosel
Von Michael Kierstein - Aktualisiert am 02.08.2016
68 Gäste aus der Koseler Patengemeinde La Mézière angereist / Begrüßung mit Spiel und Spaß auf dem Sportplatz
Die Freude und das Salut waren groß, als am Sonnabend ein voller Bus aus La Mézière in Kosel ankam. An Bord waren 68 Franzosen aus der Bretagne. Sie sind Teil der seit 30 Jahren bestehenden engen Freundschaft zu den Koselern. Dementsprechend herzlich und freundschaftlich war die Begrüßung.
„Wir bringen unsere französischen Freunde bei uns privat unter, so entsteht eine noch engere Bindung“, sagte Bürgermeister Hartmut Keinberger, der mit seiner Frau selbst ein Ehepaar aufnimmt. Am Sonntag hatten sich die Koseler etwas Besonderes überlegt. Auf dem Sportplatz wurden ein großes Zelt und mehrere Stationen aufgebaut. Hier wurde gemeinsam gefeiert und gespielt.
Im Vorfeld hatte sich ein Arbeitskreis häufig getroffen und die Spiele vorbereitet und geplant. Dabei bewiesen die Organisatoren ihre Kreativität. Es wurden deutsch-französische Teams mit fünf bis zehn Mitgliedern gebildet, die die insgesamt zehn Spielstationen nacheinander bewältigen sollten. Und das klappte wunderbar. Nebenbei lernten sich die Austauschpartner kennen.
Beim „Greif dir die Banane, Jane!“-Spiel mussten die Teams einen Baum empor klettern und in Teamarbeit eine Banane aus einem Korb fischen. Interessant war auch der „Fußball-Boule“. Dabei musste ein Fußball möglichst nach an einen Pfahl geschossen werden. „Augen zu und durch“ förderte den Teamgeist. Ein Spieler bekam die Augen verbunden und musste eine Frisbeescheibe finden. Kompliziert wurde es, weil derjenige, der dem Spieler den Weg erklären sollte, mit dem Rücken zum Feld stehen musste. Er bekam seine Anweisungen von einem dritten, der nur mittels Handzeichen Anweisungen geben durfte. Dabei offenbarten sich auch einige Verständigungsschwierigkeiten zwischen Gästen und Gastgebern, die mit viel Gelächter und Spaß quittiert wurden. Die Spiele waren alle auf Teamwork ausgelegt und stärkten so die eh schon besondere Verbindung zwischen Koselern und den Franzosen. Für Musik auf dem Festplatz sorgte das Schleiblasorchester, das im Zelt bekannte Melodien spielte.
Begründet wurde die Freundschaft vor 31 Jahren. Damals machte eine Dame, die aus La Mézière stammt auf dem Campingplatz Hemmelmark Urlaub und lernte den damaligen Bürgermeister von Kosel kennen. Es entwickelte sich eine persönliche Freundschaft, aus der sich dann die Gemeindefreundschaft erwuchs. Seit dieser Zeit besuchen sich die Gemeinden im Wechsel. Alle zwei Jahre kommen die Franzosen nach Kosel und in den Jahren dazwischen reisen die Koseler nach La Mézière. „Es ist wunderschön da. Die Landschaft direkt in der Bretagne ist einfach sagenhaft“, sagte Bürgermeister Keinberger. „Man fühlt sich dort wie Gott in Frankreich und so wird man auch empfangen“, ergänzte Hans-Jürgen Rübennach vom Orga-Team lachend. Nach einem Tag voll Spiel und Spaß klang der Abend im Festzelt aus. Bis Donnerstag haben die Gastgeber ein buntes Programm mit Ausflügen und Führungen für ihre Gäste vom Atlantik vorbereitet.
Am Donnerstag zum großen Abschlussfest, werden die Gewinner des Sporttages gekürt. „Da wird bestimmt wieder auf den Tischen getanzt“, prognostizierte Rübennach. Am Freitag verabschieden sich die Gäste dann wieder in Richtung Heimat. Doch das Wiedersehen wird nicht lange auf sich warten lassen, denn im nächsten Jahr besuchen die Koseler ihre Freunde in Frankreich. „Dort gibt es auch immer schöne Feste“, freute sich Keinberger.
Letzte Aktualisierung: 02.08.2016
Quellenangabe und Copyright:
02.08.2016| Michael Kierstein| Eckernförder Zeitung, shz.de
Das sollten Sie auch gesehen haben