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Patenschaftsbesuch aus La Mézière endet mit Festabend / Gestern Mittag traten die meisten Gäste die Heimfahrt nach Frankreich an

Wie es bei den Galliern üblich ist, endet jedes große Abenteuer mit einem Festmahl und Musik. So war es auch Donnerstagabend in Kosel im Festzelt, wo der Abschiedsabend der 68 französischen Freunde aus der Partnergemeinde La Mézière seinen Lauf nahm. Bevor aber Kosels Gastwirt Frank Spack und sein Team Spanferkel vom Drehspieß servierten, gehörte die Bühne im vollen Zelt den Organisatoren und Protagonisten des Austauschs, um so mehr, da der Besuch das 30-jährige Jubiläum der Partnerschaft markiert.

In seinen Grußworten, die Kosels Bürgermeister Hartmut Keinberger nach einer Schweigeminute im Gedenken an Opfer von Gewalt weltweit hielt, erinnerte er an den Beginn der Freundschaft. So war am 8. Mai 1986 die Urkunde von den Bürgermeistern von La Mézière und Kosel, Jean-Louis Tourenne und Friedrich-Wilhelm Voß sowie dem Koseler Kulturausschussvorsitzenden Heinz Bannick unterschrieben worden. Dass dieses Dokument aber mit Leben gefüllt wurde, das war und ist der Verdienst von ganz vielen. „Es ist Freundschaft,und es ist vielmehr als nur die Sache einer einzigen Generation. Das ist ein Wille über die Generationen hinweg“, sagte er und blickte auf inzwischen viele Gesichter junger Menschen, die die Ideen ihrer Eltern forttragen. Sein Dank ging an all die Vorsitzenden der Kultur- und Partnerschaftsausschüsse in La Mézière und in Kosel und der Arbeitskreise und auch an die Bürgermeister, die er alle gar nicht aufzählen könne, weil einfach zu viele und so intensiv an der Freundschaft mitarbeiteten. „Ich denke heute an die vielen schönen Momente, die wir in all den Jahren gemeinsam erlebt haben“, sagte Keinberger und erinnerte auch an all die, von denen sie sich verabschieden mussten. „Vor allem wollen wir jetzt schon daran arbeiten, viele neue gemeinsame Jahre entstehen zu lassen“. Gérard Bazin, Bürgermeister aus La Mézière, und selbst seit 30 Jahren Teil der Partnerschaft der Gemeinden, dankte in seinen Grußworten, für die innige Freundschaft der Menschen. Er erinnerte an all die besonderen gemeinsamen Erlebnisse, wie eine Berlin-Fahrt, der Flug mit einer „Tante Ju“ über Schleswig-Holstein, der Besuch von Soldatenfriedhöfen in der Normandie oder die Fahrt zur Insel Le Mont-Saint-Michel im Atlantik. Auch er sprach von der großen Herzlichkeit und der Freundschaft der Beteiligten. Im Gespräch mit derEZ, das Carine Chiotti übersetzte, nannte er die Dauer und Beständigkeit der Partnerschaft als etwas ganz Besonderes. Dabei mache das Wohnen bei Gastfamilien, inzwischen vertraute Freunde, ganz viel aus. Jetzt nach einer erfüllten Woche Abschied zu nehmen sei traurig, aber zugleich ein Grund zur Vorfreude, denn 2017 sehe man sich wieder. Sean-Piere Philippe, er ist Präsident der vier Patenschaften von La Mézière, dankte den deutschen Freunden für ihre Unterstützung in schweren Zeiten. Es seien gemeinsame Werte, die mit Terror zerstört werden sollten. „Danke, Danke, Danke“. Bernhard Wendt, Kosels Arbeitskreisvorsitzender, dankte allen Helfern und Bürgern für das Gelingen des Besuchs und freute sich, dass das Besuchsprogramm zum Thema Landwirtschaft mit einem Besuch beim Versuchsgut in Futterkamp Gefallen fand. Die Koseler Patenschaft sei im Land eine der am längsten währenden und noch aktive, dass mache sie stolz. Vor allem, weil die Idee bereits an die nächste Generation übergeben wurde, so Wendt.

Als Gastgeschenke übergaben Bürgermeister Bazin, Christine Henry (Vorsitzende Arbeitskreis) und Sean-Piere Philippe eine Fotocollage mit Fotos aus 30 Jahren Partnerschaft sowie ein Holzbuch ebenfalls mit Fotos. Zudem konnten sie metallene „Hände der Freundschaft“, der Künstlerin Laetitia Lavievielle, übergeben.

Anders als bei den Festen der Gallier, wo der Barde schließlich verstummen muss, wurde DJ Helly (Hellwig Szameitat) besonders gefeiert, für Musik zu sorgen. Mit einer bretonischen Flagge dankte Keinberger ihm, bevor der DJ Musik, orientiert auch an den Hörgewohnheiten der französischen Gäste, servierte. Nach dem Essen zogen diese in ihren mittelalterlichen Kostümen auf die Bühne und spielten die Geschichte vom Merlin im Broceliandenwald und vom Schwert Excalibur. Nicht einmal den ehemaligen Bürgermeister Jochen Greve und Heinz Zimmermann-Stock gelang es, es aus dem Felsen zu ziehen. Auch die Vorsitzenden des Arbeitskreises schafften es nicht. Erst mit vereinten Kräften gelang es den Bürgermeistern Bazin und Keinberger, das Schwert zu lösen. Mit 100 Luftballons, die in den Himmel stiegen, endete das Fest.

Dirk Steinmetz
Wolfgang Dreesen
Letzte Aktualisierung: 08.08.2016

Quellenangabe und Copyright:
06.08.2016| Dirk Steinmetz| Eckernförder Zeitung, shz.de